Weisse Weihnachten in den Schweizer Bergen feiern wollen auch dieses Jahr zahlreiche Touristinnen und Touristen. Viele von ihnen verzichten jedoch des starken Frankens wegen auf Ferien in der Schweiz. Gefragt nach den aktuellen Buchungsständen, hört man aus der Tourismusbranche Antworten von «durchzogen» über «befriedigend» bis «okay».
Ferien gebucht hätten vor allem die sogenannten traditionellen Gäste, sagt Roberto Rivola, Sprecher der Tourismusorganisation Engadin St. Moritz. «Das sind Personen, die jedes Jahr kommen, um sich mit der Familie, mit Freunden und Bekannten zu treffen.» Anders als diese treue Gruppe würden immer mehr Gäste spontan buchen, sagt Rivola. Dabei sei das Wetter entscheidend.
Elf Prozent weniger Europäer
In der Jungfrauregion liege der aktuelle Buchungsstand unter dem Niveau des letzten Jahres, sagt Philippe Sproll, Geschäftsführer der dortigen Tourismusorganisation. Er geht davon aus, dass dies so bleiben wird. Insgesamt habe die Jungfrauregion im Jahr 2015 rund elf Prozent weniger europäische Gäste verzeichnet. «Dafür konnten wir bei den Schweizern um etwa fünf Prozent zulegen.» Doch das reiche nicht, um den Rückgang aus Europa auszugleichen.
Nicht nur in den Bergen, sondern auch in den Städten fehlen die europäischen Touristen, wie Christoph Juen, Chef von Hotelleriesuisse, sagt. «Die Buchungsstände über die Weihnachtstage sind in den Städten tief.»
Hoffen auf die Asiaten
Der Winter dürfte also nochmals eine Durststrecke für den Schweizer Tourismus werden. Für den nächsten Sommer hofft die Branche auf die asiatischen Gäste, welche die europäischen Touristen ersetzen dürften. Ausserdem versprechen sich die Touristiker dank des starken Dollars mehr Gäste aus den USA.