Die Bank hat zwischen Januar und März 988 Millionen Franken verdient. Damit liegt sie deutlich über den Erwartungen der Analysten. Zu verdanken hat das die UBS auch der guten Stimmung an den Finanz- und Aktienmärkten.
Die Bank profitiert aber nicht nur vom günstigen Umfeld. «Sie hatte deutlich weniger Rückstellungen für Prozessrisiken vorzunehmen und gleichzeitig haben sich auch die Kostensparprogramme langsam positiv bemerkbar gemacht, weiss SRF-Wirtschaftsredaktor Reto Lipp.
Dennoch: Obwohl das Kosten-Ertrags-Verhältnis sich inzwischen verbessert habe, sei es im Vergleich mit anderen Banken immer noch zu hoch. Nicht zuletzt deshalb will Konzernchef Sergio Ermotti den Umbau der Bank auch künftig vorantreiben. So soll das Personal innerhalb von drei Jahren um 10'000 Stellen reduziert werden.
Nach dem Umbau soll das Kosten-Ertrags-Verhältnis noch 60 bis 70 Prozent betragen. Heute liegt es noch etwas knapp über 80 Prozent. Sergio Ermotti hofft, den Umbau bis spätestens 2015 beendet zu haben.
Säulen des Gewinns: Vermögensverwaltung und Investmentbanking
Vor Steuern verdiente die grösste Schweizer Bank zwischen Januar und März 1,45 Milliarden Franken. Im Quartal zuvor hatte man noch einen Verlust von 1,84 Milliarden eingefahren.
Möglich wurde der Gewinn zum einen Teil durch die Investmentbank. Sie erreichte einen Vorsteuergewinn von 977 Millionen Franken. Trotz der positiven Zahlen will die UBS die Sparte weiter verkleinern.
Ziel sei es, das Investmentbanking völlig von den Aufträgen der eigenen Kunden abhängig zu machen, weiss Reto Lipp. «Im ersten Quartal ist diese Strategie aufgegangen.» Das sei positiv – allerdings bleibe unklar, ob die UBS für Anleger auch künftig die erste Wahl sein werde. Denn sie garantiere zwar stabile Erträge, allerdings könnten Anlagen bei der CS deutlich mehr abwerfen, gibt Lipp zu bedenken.
Geschäft mit den Reichen vorangetrieben
Zum andern Teil hat die UBS auch dank der Vermögensverwaltung Geld verdient. Die Bank nahm mit 24 Milliarden Franken für ihre Verhältnisse viel Neugeld entgegen. Derart viel Geld floss seit der Finanzkrise nicht mehr.
Weg vom Investmentbanking, hin zur Vermögensverwaltung – seit Herbst fährt die UBS diese neue Strategie. Die Grossbank will weniger risikoreich wirtschaften und dafür ihre Kernkompetenz, die Vermögensverwaltung, ausbauen.
Gutes Polster an Eigenmitteln
Mit dem Aufbau von Reserven, wie sie die Regulatoren seit der Finanzkrise in verschärfter Form verlangen, ist die UBS zufrieden. Mit 10,1 Prozent liegt die Bank über den Vorschriften der Regulierungsbehörden.
«Das ist klug», findet Reto Lipp. Denn eine Bank wie die UBS, die künftig vor allem von der weltweiten Vermögensverwaltung leben wolle, sei auf Sicherheit und Stabilität angewiesen. Internationale reiche Kunden würden im internationalen Krisenumfeld nur eines suchen: Sicherheit, Sicherheit und nochmals Sicherheit.