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Wirtschaft Vom Landwirt zum Energiewirt: Fenaco steigt ins Solargeschäft ein

Der Agrarkonzern Fenaco hat es auf die leeren Dächer der Bauernhöfe abgesehen und will diese mit Solarzellen bestücken. In einem ersten Schritt steigt Fenaco deshalb beim Basler Solar-Anlagenbauer Solvatec ein. Den Solarstrom der Bauern will Fenaco später auch vermarkten und verkaufen.

Viele Dächer von landwirtschaftlichen Betrieben sind leer. Noch vor zwei Jahren produzierten die Schweizer Landwirte geschätzte 24 Gigawattstunden Strom pro Jahr. Das entspricht rund 1000 installierten Solar-Anlagen.

Daniel Bischof, Leiter Energie bei Fenaco, will das ändern. Gegenüber «10vor10» schätzt Bischof das Potenzial von Solarenergie vom Bauernhof gross ein: «Wir betrachten es als realistisch dass die Schweizer Landwirtschaft mittelfristig mindestens 1200 Gigawattstunden Solarstrom pro Jahr produzieren kann. Das entspricht rund der Hälfte der Kapazität des Atomkraftwerks Mühleberg.»

Wer ist Fenaco?

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Firmenschild Fenaco.
Legende: reuters

Der genossenschaftlich organisierte Agrarkonzern Fenaco ist ein heimlicher Riese. Allein auf der Website werden 41 Tochter-Unternehmen ausgewiesen. Zahlreiche Markennamen sind im Besitz der Fenaco – ein nicht vollständiger Überblick .

Über den Kaufpreis wird geschwiegen

In der Schweiz gibt es rund 55‘000 Bauerbetriebe. Damit die Bauern so viel Strom erzeugen können, müsste jedes geeignete Bauernhofdach Solarenergie produzieren. Um das zu erreichen hat Fenaco per Ende März die Mehrheit am Solar-Anlagenbauer Solvatec gekauft, wie «10vor10» weiss. Mit 30 Mitarbeitern zählt die Basler Firma zu den zehn Grössten in der Schweiz. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Bauern sollen die Anlagen von Solvatec kosteneffizient über die Landi-Läden erwerben können.

Fenaco will aber mehr als nur den Bauern Solaranlagen verkaufen. Langfristig will der Agrarkonzern auch ein Stromhändler werden. «Langfristig sehen wir uns als Energiedienstleister mit erneuerbaren Enegien. Wir haben dort die Aufgabe die Bauern bei der Vermarktung des Solarstroms zu unterstützen. Wir werden den Strom auch handeln.» Bischof räumt aber weiter ein, auf dem Schweizer Markt ein ganz kleiner Player zu sein.

«Die Konkurrenz schläft nicht»

Rolf Wüstenhagen, Energie-Experte der Universität St. Gallen begrüsst das Engagement des Bauernkonzern, sieht aber auch Probleme: «Die Konkurrenz schläft nicht. Weil die Solarenergie wesentlich günstiger geworden ist versuchen sich verschiedene Akteure hier zu positionieren. Alle versuchen sich vom Stück Kuchen eine Scheibe abzuschneiden.»

Ästhetische Bedenken hat etwa der Schweizer Heimatschutz. Geschäftsleiter Adrian Schmid fordert statt angebauten Solar-Anlagen integrierte Anlagen. Bei einer angebauten Anlage wird diese auf einem bestehenden Dach angebracht. Bei einer integrierten Anlage ersetzen die Solarzellen die Dachziegel.

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