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Wirtschaft Zwei Rücktritte bei der Vatikanbank

Korruptionsermittlungen, eine Festnahme – nun zwei Rücktritte. Nach dem neuen Skandal in der Vatikanbank zieht deren Leitung die Konsequenzen. Der Generaldirektor und sein Vize geben ihre Ämter ab. Wie alles zusammenhängt, ist noch nicht bekannt.

Nur wenige Tage nach dem neuen Skandal um die Vatikanbank IOR sind der Generaldirektor des Instituts und sein Stellvertreter zurückgetreten. Der Verwaltungsrat und die Kardinalskommission an der Spitze der Bank akzeptierten die Entscheidung von Generaldirektor Paolo Cipriani und seinem Vize Massimo Tulli.

Cipriani und Tulli hätten entschieden, dass ihr Rücktritt das Beste für die Interessen der Bank und des Vatikans sei, heisst es in einer Mitteilung des Vatikans. Der deutsche Präsident der Vatikanbank, Ernst von Freyberg, soll deren Aufgaben übergangsweise ausüben.

Am Freitag war ein hochrangiger Vatikan-Geistlicher im Zusammenhang mit den Ermittlungen rund um die Bank festgenommen worden. Ihm und zwei weiteren Beschuldigten werden Korruption, Betrug und Verleumdung vorgeworfen.

Ruf der Vatikanbank aufbessern

«Inwiefern der Rücktritt der beiden mit der Verhaftung des Bischofs von Salerno zu tun hat, ist nicht bekannt», sagt SRF-Italien-Korrespondent Massimo Agostinis. Seit dem Amtsantritt von Papst Franziskus wehe ein anderer Wind. Der neue Papst sei offenbar gewillt, innerhalb der Vatikanbank aufzuräumen.

Er hat dafür eine neue Kommission ins Leben gerufen. «Papst Franziskus will später entscheiden, welche Massnahmen zu treffen sind, damit die Vatikanbank den Ruf von Korruption, Vetternwirtschaft und Illegalität los wird», sagt Agostinis weiter.

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