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Fed lässt Leitzins unverändert
Aus Tagesschau vom 20.03.2024.
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Zinsentscheid Der US-Leitzins bleibt unverändert hoch – Senkungen in Aussicht

  • Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) belässt den Leitzins wie erwartet zum fünften Mal in Folge unverändert auf hohem Niveau.
  • Der Leitzins liegt damit weiterhin in der Spanne von 5.25 bis 5.5 Prozent.
  • Die Inflationsrate in den USA ist aber weiterhin ziemlich hoch. Dennoch geht die US-Notenbank weiter von Zinssenkungen in diesem Jahr aus.

Der Leitzins ist damit weiterhin so hoch wie seit mehr als zwei Jahrzehnten nicht mehr. «Die Inflation ist immer noch zu hoch, weitere Fortschritte bei ihrer Senkung sind nicht sicher, und der weitere Weg ist ungewiss», mahnte Notenbankpräsident Jerome Powell.

Wenn sich die Wirtschaftsdaten wie erwartet entwickeln, wird es wahrscheinlich angemessen sein, die Zinsen in diesem Jahr zu senken.
Autor: Jerome Powell Notenbankpräsident Fed

Dennoch deutet die neue Wirtschaftsprognose des Fed weiter darauf hin, dass die Zentralbank in diesem Jahr die Zinsen senken könnte. Vieles spricht jedoch dafür, dass sie damit nicht allzu schnell beginnen dürfte.

Drei Senkungen?

Im Fed rechnet man für dieses Jahr im Mittel mit einem Leitzins von 4.6 Prozent. Das deutet auf drei Zinssenkungen von jeweils 0.25 Prozentpunkten in diesem Jahr hin. «Wir glauben, dass unser Leitzins (...) wahrscheinlich seinen Höchststand erreicht hat», sagte Powell. Wenn sich die Wirtschaftsdaten wie erwartet entwickelten, werde es «wahrscheinlich angemessen» sein, die Zinsen in diesem Jahr zu senken.

Allerdings machte Powell deutlich, den Leitzins länger auf hohem Niveau belassen zu wollen, falls das notwendig sei. Analysten gehen davon aus, dass das Fed nicht vor Sommer damit beginnen dürfte, an der Zinsschraube zu drehen.

Jerome Powell an einem Rednerpult
Legende: Fed-Chef Jerome Powell möchte die Leitzinsen so lange wie möglich auf hohem Niveau belassen. REUTERS/Archiv/Elizabeth Frantz

Seit März 2022 hatte das Fed seinen Leitzins im Kampf gegen die Inflation im rekordverdächtigen Tempo um mehr als fünf Prozentpunkte angehoben – in den vergangenen Monaten aber nicht mehr an der Zinsschraube gedreht und die Zinsen auf hohem Niveau belassen.

Die rasanten Zinsanhebungen des Fed hatten das Wachstum in der grössten Volkswirtschaft erwartungsgemäss gedämpft. Doch die US-Wirtschaftsdaten haben Volkswirte – und wohl auch die Notenbanker – positiv überrascht.

Höheres Wachstum

Das Fed sagt nun für dieses Jahr ein deutlich höheres Wirtschaftswachstum voraus als noch vor drei Monaten angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltgrössten Volkswirtschaft wird demnach 2024 um 2.1 Prozent (Dezember: 1.4) wachsen. Die neuen Zahlen dürften den Druck auf das Fed mindern, die Zinsen schnell deutlich zu senken.

Höhere Kerninflation

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Die US-Notenbank veröffentlichte auch neue Schätzungen zur Inflation. Sie rechnet in diesem Jahr weiter mit einer Teuerungsrate von durchschnittlich 2.4 Prozent. Das entspricht der Prognose von Dezember. Für das Jahr 2025 geht das Fed von einer Inflationsrate von 2.2 Prozent aus. Die Kerninflation, also ohne Berücksichtigung von Lebensmittel- und Energiepreisen, soll dieses Jahr aber bei 2.6 Prozent (Dezember: 2.4) liegen.

Das Fed dreht im Kampf gegen die hohen Verbraucherpreise an der Zinsschraube, um die Nachfrage auszubremsen. Steigen die Zinsen, müssen Privatleute und Wirtschaft mehr für Kredite ausgeben – oder leihen sich weniger Geld.

Die US-Notenbank kann sich dank des robusten Wachstums erlauben, die Situation weiter zu beobachten. Das Fed geht jetzt sogar davon aus, dass die Zinssätze in den Jahren 2025 und 2026 im Vergleich zur Prognose vom Dezember leicht ansteigen werde, da Wachstum und Arbeitsmarkt stark bleiben dürften.

Fassade des Fed.
Legende: Das Fed rechnet weiter einer Teuerung von 2.4 Prozent. Das entspricht der Prognose vom Dezember 2023, Keystone/Archiv/Mary Altaffer

Der Preisauftrieb in den USA hatte sich zuletzt unerwartet wieder etwas beschleunigt – die Inflation erweist sich als hartnäckig. Die Verbraucherpreise stiegen im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3.2 Prozent. Analysten hatten im Schnitt eine unveränderte Rate von 3.1 Prozent erwartet.

SRF 4 News, 20.03.2024, 20:00 Uhr;

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