Bisher wurde Zürcher Jugendlichen ein Lehrfilm gezeigt, bevor sie das Kantonsparlament besuchten. Allerdings war er veraltet. Als Ersatz lanciert der Zürcher Kantonsrat eine virtuelle Plattform: «The Lawmaker».
Auf der Website, die per Computer oder Handy aufgerufen werden kann, erwartet die Schülerinnen und Schüler ein blinkender Flipperkasten. Der Weg zu einem Gesetz wird als Spiel erklärt: Die Kugeln rollen durch den Kantonsrat, am Regierungsrat vorbei, landen in einer Kommission.
«Das Spielerische kommt gut an»
Mehr als Kugeln losschicken und Erklärungen lesen zu jedem Schritt ist allerdings nicht möglich. Auch, weil die Entwicklung eines komplexeren Computerspiels die Kosten von 130'000 Franken weit überstiegen hätte, sagt der Leiter der Parlamentsdienste, Moritz von Wyss, zum «Regionaljournal.»
Trotzdem sei das Angebot gut angekommen bei den Schulklassen, die das Angebot bereits getestet haben, sagt Sylvie Matter, SP-Kantonsrätin und Lehrerin. «Es ist spielerisch und es geht auch um einen Fall, den Schülerinnen und Schüler ins Rollen gebracht haben.» Die Rede ist von den Jokertagen: Neben dem Hundegesetz und der Limmattalbahn eines von drei Politgeschäften, das auf der Lawmaker-Plattform erklärt wird.
Der Flipperkasten wird ergänzt von einem Rollenspiel im Klassenzimmer. Damit seien Schulklassen optimal vorbereitet auf einen Besuch im Ratshaus, sagen die Parlamentsdienste. Im Frühling wollen sie zudem die Website des Kantonsrats neu gestalten.