Für Jascha Schneider, den Präsidenten der Stiftung Tierschutz beider Basel TBB, ist klar: Die Stiftung wird dann aktiv, wenn gegen das Tierschutzgesetz verstossen wird. Sie habe aber keine Zweifel, dass der Zolli beim Ozeanium die Tierschutzbestimmungen professionell einhalte. «Daher entspricht ein politisches Engagement gegen das Ozeanium nicht den Statuten.»
Das heisse jedoch nicht, dass intern nicht heftig diskutiert worden sei. «Wir stellen fest, dass das traditionelle links-rechts Schema bei dieser Abstimmung nicht greift.» Gegner und Befürworter seien in allen politischen Lagern zu finden, in verschiedenen sozialen Schichten und Berufsgattungen.
Das Ozeanium taugt mit seiner Ökobilanz nicht zur Umwelt-Sensibilisierung.
Anders die Situation bei Greenpeace. Schon die ersten Pläne für ein Ozeanium hätten die Umweltaktivisten bekämpft, sagt Pressesprecherin Zoe Roth. Greenpeace begrüsse die Absicht, etwas für die Umweltsensibilisierung zu unternehmen. «Doch das Ozeanium mit seiner Ökobilanz ist absolut ungeeignet dafür.»
Wer für das Ozeanium ist, ist kein Tierschänder. Und wer dagegen ist, kein Weltverbesserer.
Die Diskussion um die Abstimmung vom 19. Mai wird mit grosser Vehemenz geführt. Für Jascha Schneider sind es letztlich moralisch-ethische Fragen, die zu hinter diesem Engagement stehen. Er begrüsse es, dass das übliche politische rechts-links Schema aufgebrochen werde. Gleichzeitig warnt er aber auch vor Grabenkämpfen: «Wer sich für das Ozeanium einsetzt, ist nicht ein Tierschänder. Und wer sich umgekehrt dagegen engagiert, ist nicht automatisch ein Weltverbesserer.»