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Zoo Basel Gorilladame Goma ist tot

Der erste in einem europäischen Zoo geborene Gorilla starb im Alter von 58 Jahren.

Die betagte Gorilladame sei am Donnerstag um 12.15 Uhr im Kreise ihrer Familiengruppe gestorben, teilte der Zoo Basel am Freitag mit. Bis zuletzt sei Goma von ausserordentlich robuster Gesundheit gewesen. In den vergangenen Wochen habe sie aber zwischendurch abwesend und müde gewirkt. Zudem habe ihr Appetit nachgelassen.

Video
Gorilladame Goma ist gestorben
Aus Tagesschau vom 08.06.2018.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 49 Sekunden.

Am Donnerstagmorgen sei das Gorillaweibchen dann sehr schwach gewesen. Nach dem Essen hat es sich in einer Box versteckt, wie es weiter hiess. Kurz darauf habe Goma nicht mehr auf die Mitglieder der Gorillagruppe reagiert, die immer wieder zu ihr hingegangen seien und sie sanft «angestupst» hätten.

Beim Zoodirektor aufgewachsen

Goma war am 23. September 1959 im Zoo Basel zur Welt gekommen. Nach ihrer Geburt wuchs sie in der Familie des damaligen Zoodirektors Ernst Lang auf. Da man damals befürchtet hatte, dass das unerfahrene Muttertier ihr Baby nicht richtig pflege, nahm Lang das Gorillamädchen zu sich nach Hause und zog es dort auf.

Audio
Goma war bei Menschen beliebt
aus Regionaljournal Basel Baselland vom 08.06.2018.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 18 Sekunden.

Über Gomas Geburt und ihre frühe Zeit bei den Menschen war weltweit berichtet worden. Später wurde Goma zusammen mit einem gleichaltrigen männlichen Gorilla zurück in ihre angestammte Familiengruppe gebracht.

Goma konnte andern intensiv in die Augen schauen. Etwas, was Gorillas eigentlich nicht tun.
Autor: Adrian Baumeyer Kurator Zoo Basel

Als Folge ihrer aussergewöhnlichen Kindheit sei Goma in ihrer Gruppe lange eine Aussenseiterin geblieben, sagt Zoo-Kurator Adrian Baumeyer. So habe sie sich menschliche Verhaltensweisen angeeignet, die andere Gorillas irritiert hätten: «Goma konnte andern intensiv in die Augen schauen. Etwas, was Gorillas eigentlich nicht tun.»

In ihren beiden letzten Lebensjahrzehnten habe sich das Gorillaweibchen jedoch immer mehr ins «Familienleben» integrieren können. Sie sei eine Art Grossmutter geworden, sagt Baumeyer. «Goma kümmerte sich oft um die Jungen und die Gorilla-Mütter konnten auch mal etwas ohne ihren Nachwuchs machen.»

Einen Sohn geboren

1971 hatte Goma ihr einziges Kind zur Welt gebracht. Sohn Tamtam war der erste Gorilla in zweiter Zoogeneration und das erste Gorillakind, das in einem Zoo vom ersten Tag an in Gesellschaft eines Silberrückens aufwuchs. Das Gorillaweibchen hatten den Sohn ohne menschliche Hilfe grossgezogen, was es erneut international ins Gespräch brachte.

Gomas erreichtes Alter von 58 Jahren darf gemäss Zoo Basel bei Menschenaffen als sehr hoch angesehen werden. Weltweit war Goma der zweite in einem Zoo geborene Gorilla. Gorillaweibchen Colo, der erste in einem Zoo geborene Gorilla, starb im Januar 2017 im Alter von 60 Jahren im Zoo von Columbus im US-Bundesstaat Ohio.

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