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Flughafen Grenchen muss umdenken
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 12.02.2019. Bild: Keystone
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Zu gefährlich Bazl will keine Instrumenten-Starts ohne Lotsen

  • Vor zwei Jahren startete in Grenchen ein Pilotprojekt.
  • Die Flugzeuge konnten in manchen Stunden ohne Überwachung durch den Tower nur anhand ihrer Instrumente oder auf Sicht starten und landen.
  • Dieses Pilotprojekt ist nun zu Ende: Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) kommt zum Schluss, dass die Starts per Instrumentenflug zu gefährlich seien.
  • Bei 8 von 814 Abflügen, bei denen sich die Piloten nur auf ihre Instrumente verliessen, vergassen die Piloten, eine Startfreigabe einzuholen.

Ohne Startfreigabe ab Grenchen zu starten ist deshalb gefährlich, weil sich die Flugräume von Grenchen mit denjenigen von Bern-Belp kreuzen. Theoretisch ist also eine Kollision denkbar.

Piste mit Flugzeuge, Tower daneben.
Legende: Keystone

Insgesamt entsprechen diese 814 Starts, welche in den letzten zwei Jahren per Instrumentenflug ohne Fluglotse erfolgten, etwa 10 Prozent aller Starts vom Flughafen Grenchen. Und nur bei 8 Starts wurde keine Startfreigabe eingeholt, nur bei 8 Starts gab es also ein mögliches Risiko.

Ein Prozent ist für die Flugsicherheit eine enorme Zahl.
Autor: Urs Holderegger Sprecher Bazl

Eine vernachlässigbare Zahl? Ein unmissverständliches «Nein» ist die Antwort des Bundesamtes für Zivilluftfahrt Bazl. «Ein Prozent ist für die Flugsicherheit eine enorme Zahl», sagt Bazl-Sprecher Urs Holderegger gegenüber SRF.

Anders fällt hingegen die Beurteilung von Conrad Stampfli, Vizepräsident des Verwaltungsrates des Flughafens Grenchen, aus. Von einer enormen Gefahr zu sprechen, so wie es das Bazl jetzt tut, sei masslos übertrieben. Stampfli: «Wenn die Gefahr so enorm wäre, dann hätte man das Pilotprojekt schon längst abbrechen und die fehlbaren Piloten sanktionieren müssen.» Beides sei nicht geschehen.

Das Ziel bleibt der Flugbetrieb ohne Lotsen

Dass bei den Starts ohne Lotsen nach Instrumenten Handlungsbedarf besteht, bestreitet Stampfli allerdings nicht. Für ihn sind die Probleme bei dieser Start-Variante aber lösbar. Zum Beispiel mit einer anderen Start-Route für die Flüge ab Grenchen.

Das Pilotprojekt war aus Sicht von Stampfli ein Erfolg. Ziel des Projekts sei es ja gewesen, aufzuzeigen ob in der Schweiz Instrumentenflüge ohne Fluglotsendienst möglich seien. Heute sei klar: «Ja, das ist möglich. Es gibt keine Probleme, die nicht zu bewältigen sind.» Bis Ende Jahr werde man auch für die Probleme mit den Starts eine Lösung finden, ist Stampfli überzeugt.

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