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SBB-Arbeiter verlegen nach einem Kabelbrand neue Kabel, am Dienstag, 7. Juni 2016, in Zürich Oerlikon
Legende: Die Kabelkanäle müssen für die Gleisarbeiter rasch zugänglich sein. Sie sind deshalb nicht verschweisst. Keystone

Zürich Schaffhausen Brandanschlag: SBB kann Anlagen kaum besser schützen

Der vorsätzlich gelegte Kabelbrand in Zürich-Seebach verursachte viel Chaos und Ärger. Die Kosten gehen in die Hunderttausende. Die Brandstifter haben sich den Ort offenbar sehr gezielt ausgesucht, um grösstmöglichen Schaden anzurichten. Solche Attacken zu verhindern ist für die SBB aber schwierig.

In ein abgesperrtes Areal der SBB einbrechen, den Betondeckel des Kabelkanals aufwuchten und ein Feuer legen...die Brandstifter, welche die Zugstrecke zwischen Oerlikon und dem Flughafen lahmlegten, wussten offenbar genau, was sie taten.

Eine solch gezielte Attacke zu verhindern, dürfte auch in Zukunft schwierig sein, bestätigt Walter von Andrian, Chefredaktor der «Eisenbahn-Revue». «Jede Leitung ist irgendwie angreifbar. Wenn kriminelle Energie vorhanden ist, kann man immer einen Schaden anrichten.»

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Ein vollumfänglicher Schutz ist unrealistisch

Im Fall der Kabelkanäle der SBB sind diese zwar unter schweren Betondeckeln verborgen, sie sind aber nicht verschlossen oder verschweisst. Sie müssen für die Arbeiter der SBB zugänglich sein. Die Kabel bewachen zu lassen wäre unrealistisch, sagt von Andrian: «Wenn Sie Tausende von Kilometern Kabel haben - wollen Sie alle 100 Meter einen Wachmann aufstellen?»

Inzwischen sucht die Polizei mit Hochdruck weiter nach den Tätern. Würden sie gefasst und angeklagt, droht ihnen wegen Störung eines Betriebs, welcher der Allgemeinheit dient, eine Gefängnisstrafe von maximal drei Jahren.

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