In einem von 17'000 Personen unterzeichneten «Manifest für die Bildung» fordern Bildungsinstitutionen und -verbände gemeinsam ein Umdenken. «Wir warnen ausdrücklich vor den langfristigen Folgen einer kurzfristigen Sparpolitik», heisst es darin.
Die Bildungsinstitutionen seien weiterhin bereit, Verantwortung zu übernehmen und sorgfältig mit den vorhandenen Mitteln umzugehen. Der geplante Leistungsabbau im Bildungswesen treffe jedoch Schülerinnen und Schüler sowie die Studierenden besonders hart.
Wenn das Budget gekürzt werde und gleichzeitig die Schüler- und Studierendenzahlen stiegen, gehe die Rechnung nicht auf. Der Lehrerinnenverband ZLV sprach von einem «Raubbau an den Ressourcen».
Bildungsdirektorin nimmt Stellung
Mit dem Ziel, einen «konstruktiven Dialog» in Gang zu bringen, wurden am Vormittag an verschiedenen Schulen Podiumsdiskussionen organisiert. An der Kantonsschule Enge diskutierten am Nachmittag auch Bildungsdirektorin Silvia Steiner (CVP) und Ständerat Daniel Jositsch (SP) gemeinsam mit den Schülerorganisationen über die «Zukunft der Bildung».
Im Interview mit dem «Regionaljournal» sagte Silvia Steiner: «Es ist wichtig, dass wir auch unangenehme Fragen stellen: Wo können wir optimieren? Wo können wir Ressourcen zusammenlegen? Und gibt es auch Überflüssiges, auf das wir verzichten können?»
Die Bildungsdirektorin will noch nicht sagen, in welchen Bildungsbereichen sie den Rotstift ansetzen will. Dies soll zuerst in Gesprächen mit den Schulen und Lehrervertretern erläutert werden. «Ich nehme den Dialog nächste Woche auf», so Silvia Steiner, «ich will gemeinsam über mögliche Sparvorhaben diskutieren.»
Kritik von SVP und FDP
Die SVP des Kantons Zürich verurteilte in einer Mitteilung das Vorpreschen der Bildungsinstitutionen. Noch sei ja überhaupt nicht bekannt, wo die Bildungsdirektion Sparmassnahmen umsetzen wolle.
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Mit diesem «kollektiven Ungehorsam» würden die Schülerinnen und Schüler vereinnahmt - «gewollt oder ungewollt». Die Aktion sei unbedacht und nehme keine Rücksicht auf die Gesamtsituation des Kantons. Auch in der Bildung müsse der Mitteleinsatz verbessert werden.
Die FDP bezeichnete die Aktionen als «Panikmache auf Vorrat ohne konkreten Hintergrund». Mit fragwürdigen Mitteln habe die Lehrerschaft der Zürcher Mittelschulen Schülerinnen und Schüler mobilisiert, um gegen die geplanten Kürzungen im kantonalen Budget zu protestieren.
Es sei nicht akzeptabel, wenn die Lehrerschaft den normalen Budgetierungsprozess auszuhebeln versuche und der Öffentlichkeit Angst und Schrecken einjage.