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Zukunft der Tonhalle Maag Viele wollen sie behalten – niemand will dafür bezahlen

10 Millionen Franken hat das Provisorium auf dem Maag-Areal in der Nähe des Zürcher Bahnhofs Hardbrücke gekostet. Das tönt nach viel Geld, war für das Vorhaben aber günstig. Das Provisorium ist eine Holzbox in einer alten Industriehalle. Und sie begeistert das Publikum und die Orchester: Von einer einmaligen Akustik ist die Rede.

Seit einer Woche ist bekannt, dass das Tonhalle-Orchester länger im Exil bleiben muss. Doch spätestens im Frühling 2021 soll es wieder zurück an den See ziehen. Was dann mit dem Provisorium geschieht, ist ungewiss. Dass es erhalten bleibt, war jedenfalls nicht geplant. Und ein Erhalt müsste mehrere Hürden nehmen.

  1. Die Halle müsste sich in das Projekt einfügen, dass das Immobilienunternehmen Swiss Prime Site auf dem Maag-Areal plant. Kein Problem, sagt der Mediensprecher des Unternehmens, Mladen Tomic.
  2. Es braucht einen Betreiber. Swiss Prime Site sei diesbezüglich mit verschiedenen interessierten Nachmietern im Gespräch, erklärt Tomic weiter. Kein Interesse hat die Tonhalle-Gesellschaft selber. Man sei nicht in der Lage, zwei Säle zu bespielen, erklärt der Präsident, Martin Vollenwyder.
  3. Es braucht Geld. Eine Studie der Stadt Zürich zeigt: Egal, was in der Halle in Zukunft stattfindet – selbsttragend lässt sie sich nicht betreiben. Es gäbe ein Defizit von mindestens 600'000 Franken im Jahr. Die Stadt sei bereit, einen Teil davon zu übernehmen, erklärt der städtische Kulturchef Peter Haerle. Aber sicher nicht den ganzen Betrag.
  4. Es braucht ein Publikum. Die Tonhalle Maag und der Tonhallesaal am See bieten beide über 1000 Plätze. Der klassische Konzertbetrieb hat dafür nicht genug Bedarf, sind sich verschiedene Veranstalter einig. Nur wenn der Saal auch für andere Veranstaltungen gebraucht würde, könnte er eine Zukunft haben.

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