Zum Inhalt springen

Header

Zur Übersicht von Play SRF Audio-Übersicht

Zum Tod von Robert Redford Er war mehr als ein Leinwandheld

Der amerikanische Schauspieler und Regisseur ist verstorben. Bekannt war Robert Redford auch als Naturschützer und Independent-Kino-Förderer. Doch der Kalifornier schaffte es erst nach einer schweren Jugendzeit zum Hollywood-Star.

Er war mehr als ein Leinwandheld. Der Schauspieler beeindruckte neben seiner Karriere mit einer Vielzahl an Engagements, sowohl für das Independent-Kino als auch für die Umwelt.

Der Weg nach oben war steinig

Zur Welt kam Robert Redford 1936 in Santa Monica, Kalifornien. Er wuchs in einfachsten Verhältnissen auf und erhielt aufgrund seines aussergewöhnlichen Talents für Baseball ein Stipendium an der «University of Colorado». Im selben Jahr geriet sein Leben jedoch aus den Fugen: Seine Mutter verstarb, er wurde alkoholabhängig, verlor sein Stipendium und reiste durch Europa, wo er unter anderem als Strassenkünstler in Italien arbeitete.

Mit 22 Jahren kehrte er in die USA zurück und studierte Theaterdesign in New York. Zu diesem Zeitpunkt entdeckte er seine Liebe zum Schauspiel und spielte am Broadway erste kleinere Rollen. Lange Zeit war er auf der Bühne erfolgreicher als auf der Leinwand, doch 1967 gelang ihm mit der Westernkomödie «Zwei Banditen» den Durchbruch.

Seither gehörte Robert Redford zu den Hollywood-Stars, spielte in Klassikern wie «Der grosse Gatsby» oder «Die Brücke von Arnheim». Bekannt war er auch für seine Rolle als Pferdeflüsterer an der Seite von Scarlett Johansson oder an der Seite von Demi Moore in «Ein unmoralisches Angebot». Für sein Regiedebüt «Eine ganz normale Familie» erhielt Redford 1981 einen Oscar. Einen weiteren Goldjungen erhielt er 2002 für sein gesamtes Lebenswerk.

Der Frauenschwarm liebte diskret

Über sein Privatleben verriet Robert Redford nicht viel. Auch seine zweite Hochzeit mit der deutschen Malerin Sibylle Szaggars 2009 hielt er geheim. Mit seiner ersten Frau Lola Van Wagenen, er lernte sie 1957 kennen, als die beiden im selben Apartmentblock in Los Angeles wohnten, war er fast 30 Jahre lang verheiratet. Die beiden zeugten vier Kinder und liessen sich 1985 scheiden.

Auf die Frage, ob er in seinem Leben etwas bereue, antwortete er 2013 in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur: «Nein, ich würde alles wieder so machen, auch die Fehler, die gehören dazu, das ist Teil des Lebensprozesses.»

Und so schrieb er als Schauspiel-Ikone Geschichte, denn er arbeitete sich von ganz unten hoch, er engagierte sich politisch für die nordamerikanischen Ureinwohnenden und ausserdem auch für den Umweltschutz. Zudem förderte er Independent-Filmschaffende und veranstaltete jährlich das «Sundance Film Festival».

2016 setzte er sich nach seiner langen Karriere zur Ruhe. Zum 80. Geburtstag behielt er aber noch sein Präsidium vom «Sundance Film Festival» bei und leistete so seinen jährlichen Beitrag an den Nachwuchs der Filmindustrie.

Nun ist Robert Redford im Alter von 89 Jahren seine letzte Reise angetreten. Doch der Kino-Star, Frauenschwarm, Regisseur, Vater und Umweltaktivist wird uns dank seiner zahlreichen Engagements in bester Erinnerung bleiben.

SRF 4 News, 16.9.2025, 15 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel