Nach Medienberichten über eine Zürcher Kita-Kette forderten Parlamentarierinnen von Grünen und der Alternativen Liste die Kantonsregierung auf, über ihre Krippen-Kontrollen Auskunft zu geben.
Am Donnerstag hat der Regierungsrat nun seine Antwort publiziert. Darin ist zu lesen: Bei 195 ordentlichen Aufsichtsbesuchen wurde in 64 Fällen etwas beanstandet.
In gut einem Drittel der Besuche war also etwas nicht in Ordnung. Konkret war zu wenig Personal anwesend, es waren mehr Kinder als erlaubt in der Krippe oder die Betreuungspersonen hatten nicht die geforderte Ausbildung.
Das Ergebnis der Kontrollen erschüttert mich.
Diese Zahlen geben der Grünen Kantonsrätin Karin Fehr, die den Bericht gefordert hatte, zu denken: «Es erschüttert mich, dass bei jedem dritten Besuch Mängel entdeckt worden sind.»
Neu sind die Gemeinden selber zuständig
Durchgeführt hat diese Besuche das kantonale Amt für Jugend und Berufsberatung. Doch lange macht diese Behörde solche Kontrollen nicht mehr. Mit dem neuen Volkschulgesetz, das seit letztem Sommer in Kraft ist, sind die Gemeinden zuständig für die Kontrolle ihrer Krippen.
Eine Entwicklung, die dem Verband Kinderbetreuung Schweiz (Kibesuisse) nicht gefällt. Häufig seien die Gemeinden überfordert mit diesen Kontrollen, meint Estelle Thomet, Leiterin Region Zürich bei Kibesuisse: «Diese Aufsicht benötigt viel Fachkompetenz. Deshalb müssen aus unserer Sicht solche Kontrollstellen zwingend auf kantonaler Ebene angesiedelt sein.»
Bezirksrat als Kontrollinstanz
Der Kanton Zürich ist dieser Empfehlung von Kibesuisse nicht gefolgt und überträgt die Verantwortung den Gemeinden. Kantonsrätin Karin Fehr will nun auf anderem Weg die Qualität in den Krippen überwachen: «Der Bezirksrat beleuchtet im jährlichen Tätigkeitsbericht, wie es um die Kitas steht.» Fehr hofft, sich so ein Bild machen zu können, wie gut die Kinder in den Zürcher Krippen betreut werden.