Als Sekundarschülerin fuhr sie täglich - ohne Eltern - mit dem Ruderboot in die Schule nach Unterterzen ans andere Seeufer. Später holte sie als Posthalterin täglich die Post von der anderen Seeseite.
Bereits als Kind musste sie jede freie Minute arbeiten. Später wurde die Arbeit nicht weniger. Ihr Mann war Posthalter und Landwirt und sie teilten die Arbeit im Postbüro, im Postkurs mit dem Boot sowie in der Landwirtschaft und im Haushalt mit ihren fünf Kindern.
Hildegard Janser weiss viel aus vergangenen Zeiten zu erzählen; vom Wildheuen in den steilen Hängen der Churfirsten oder von den ständigen Auseinandersetzungen mit dem Walensee, der zugleich Lebensnerv zur Aussenwelt des abgeschiedenen Dörfchens bildete.
Hildegard Janser kennt bis heute keine Langeweile. Sie pflegt ihren Garten mit den vielen Früchten, macht Ausflüge und ist wieder im Rebberg beim Schneiden anzutreffen, seit einer ihrer Söhne vor zwei Jahren gestorben ist.