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Keystone / Gaetan Bally
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Europäische Regionalsprachen im Aufwind

Nach Jahrhunderten des Niedergangs erleben Europas Regionalsprachen eine Renaissance. Aber das bedeutet nicht, dass sie wieder von vielen Menschen täglich gesprochen werden. In «Kontext» nehmen wir drei unterschiedliche Regionalsprachen im französischsprachigen Raum unter die Lupe.

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Regionalsprachen in ganz Europa haben Aufwind: Einige, wie Katalanisch oder Korsisch, werden als Zeichen von Unabhängigkeitsbewegungen aufgewertet. Andere erfahren eine Renaissance in der Kulturszene, zum Beispiel Okzitanisch oder Rätoromanisch. Und wieder andere, fast ausgestorbene Regionalsprachen, wie etwa Irisch-Gälisch, gewinnen sogar Sprecherinnen und Sprecher hinzu. Viele Regionalsprachen in Europa sind wieder «in».

Das ist einigermassen erstaunlich, wurden sie doch in den letzten 200, 300 Jahren von den Nationalstaaten arg bekämpft und zugunsten der Nationalsprachen zurückgedrängt. Die Gründe für die Renaissance der Regionalsprachen sind unterschiedlich. Ein gutes Fundament hat bestimmt die Förderung der Regionalsprachen durch die EU gelegt. Aber wichtiger ist wohl die Reaktion vieler Menschen auf die Globalisierung: Aus Ablehnung des Globalen, wenden sie sich dem Regionalen, dem Lokalen zu. Und die Regionalsprachen verkörpern dieses «Heimelige», was Weltsprachen wie Englisch, Französisch oder Spanisch nicht vermögen.

Besonders im französischsprachigen Raum war und ist der politische und sprachkulturelle Fokus auf Paris als Zentrum stark. Und dennoch haben gerade in diesem Gebiet sehr viele Regionalsprachen bis heute überlebt. An den Beispielen Frankoprovenzalisch in der Romandie, Elsässisch im Elsass und Okzitanisch in Südfrankreich zeigen wir, wie unterschiedlich die Lage für verschiedene Regionalsprachen in ein und demselben Sprachraum aussehen kann.

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