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In heutigen Leistungsgesellschaft beschämen Krankheit und Tod.
Keystone
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Krankheit und Tod - die letzte Scham

Nacktheit ist längst kein Tabu mehr. Was die Menschen im 20. Jahrhundert noch beschämte, garantiert in der heutigen Zeit Aufmerksamkeit. Das Schamgefühl ist aber nicht verschwunden, es hat sich lediglich verlagert. Der Mensch schämt sich heute für seine Vergänglichkeit.

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«Scham ist eine gesellschaftliche Konvention», sagt der Schriftsteller und Literaturkritiker Burkhard Spinnen im Gespräch mit Katharina Kilchenmann. Somit verändert sich das Schamgefühl je nachdem, was für Werte eine Gesellschaft hochhält. Das höchste Gut der heutigen Gesellschaft ist das Geld und somit ist alles, was einen ökonomischen Gewinn bringt, akzeptiert: Pornographie und Prostitution inklusive.

Wer nicht mehr mithalten kann, durch Krankheit nicht mehr leistungsfähig ist oder im Alter auf den Tod zugeht, verliert in einer stark ökonomisierten Welt sein Ansehen und seine Würde. Und wenn die Würde verloren geht, beginnt die Scham.

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