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Basler Melancholie-Rocker Eine Nacht mit Sam Himself: Narben, Sackmesser und Badewannen

Sag mir, wie du feierst und ich sage dir, wer du bist: Musiker Sam Himself zeigt «sein» Basel in der Nacht und spricht übers Flirten, Lampenfieber – und seine Badewanne.

Er ist charmant, schlagfertig und nie um einen guten Spruch verlegen. Seine ernste oder gar verletzliche Seite präsentiert Sam Himself zwar in seinen Songs, bei Ansagen auf der Bühne oder in Interviews sieht und hört man sie aber eigentlich nie. Wie kitzelt man sie auch im Gespräch heraus? Vielleicht auf einer ausgedehnten Kneipentour? Wir versuchen’s jedenfalls mal so.

Der indierockende, melancholisch textende Singer-Songwriter mit der tiefen Stimme zeigt SRF 3 seine liebsten Nachtleben-Ecken in seiner Heimatstadt Basel – und zwar oben im Video. Dort zeigt er auch sein gar gross geratenes Sackmesser.

Schimun Krausz

Musikredaktor

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Schimun Krausz schreibt Texte und produziert Videos zu Musikthemen bei SRF 3, Social Media inklusive. The 1975 ist die beste Band der Welt und er lässt keine andere Meinung zu (also bis Frontmann Matty Healy sich endgültig ins gesellschaftliche Abseits gelabert hat).

SRF 3 Musik

Hier unten gibt’s drei Erkenntnisse aus der etwas feuchten, vor allem aber fröhlichen Nacht, die wir uns mit dem Musiker um die Ohren geschlagen haben.

1. Er liebt seine Badewanne

Das mit dem Blick hinter die abgeklärte (und auch sehr unterhaltsame) Fassade gestaltet sich tatsächlich auch nach einigen Drinks noch als äusserst anspruchsvolles Unterfangen. Hie und da klappt’s aber und so weiht uns Sam in ein vielleicht eher ungewöhnliches Hobby ein.

Der grosse Fake-Blonde, der eine ganze Weile in New York lebte und sich dessen klimatisierte Gebäude gewohnt ist, kühlt sich im heissen Schweizer Sommer am liebsten in seiner Badewanne ab. «Fast jeden Tag», sagt er, «manchmal gibt’s auch ein Glas Rum dazu, das ist herrlich».

2. Er hat nach wie vor Lampenfieber

«Sich alleine auf die Bühne zu stellen und zu performen, das ist schon widernatürlich – so die ersten 100'000 Mal», findet Sam Himself. 100'000 Gigs hat er noch nicht ganz auf dem Buckel, sprich: Vor Konzerten ist er nach wie vor aufgeregt. Das zuzugeben, ist für Sam-Himself-Verhältnisse praktisch ein Seelenstrip. Auf der Bühne merkt man ihm die Nervosität derweil nicht an, da ist er ganz «Mr. Rocknroll» .

3. Er hat sich fast die Gitarrenhand ruiniert

Sam trägt nicht nur Ringe an den Fingern, sondern auch eine auffällige Narbe zwischen dem linken Handgelenk und Daumen. «Ich habe aus Versehen durch eine Scheibe geschlagen», erklärt der Stadtbasler. Mit «aus Versehen» meint er: Bei einem «Spasskampf» traf er eine Wand, die sich als angemalte Scheibe entpuppte und durchtrennte sich dabei sechs Sehnen. Seine Gitarre kann er trotzdem noch spielen – «mittelgut», wie er selbst sagt.

Sam Himself tritt diesen Herbst und Winter in der halben Schweiz auf: 4.11. Mokka (Thun), 25.11. Music Session Ebikon, 1.12. Kulturkarussell (Stäfa), 7.12. Kofmehl (Solothurn), 8.12. Grabenhalle (St. Gallen), 9.12. Werkk (Baden), 15.12. Parterre One (Basel) – alle Daten gibt’s auf seiner Website .

SRF 3, 2.10.2023, 8:45 Uhr

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