The Wailers sind für Reggae das, was die Beatles für Pop- oder die Rolling Stones für die Rockmusik sind: die einflussreichste Band. Bob Marley und Bunny Wailer gründeten die Wailers 1963 als ehemalige Schulfreunde und schufen Anfangs der 1970er-Jahre mit dem Album «Catch A Fire» einen Roots-Reggae-Klassiker mit der Originalversion von «Stir It Up» – einem Song, mit welchem Bob Marley später die jamaikanische Volksmusik in die Welt trug.
Bunny Wailer (trägt einen roten Hut), Bob Marley und Peter Tosh spielen bei BBC 2 in England «Stir It Up» live:
Bunny Wailer spielte Perkussion und sang im Background, während Bob Marley und Peter Tosh die meisten Songs schrieben und die Frontmänner der Band markierten.
Bars, die nicht zum Glauben passen
Bereits in den frühen 1970er Jahren tourte die Band durch England. Sie spielte dort in Bars, welche Bunny Wailer und Peter Tosh als nicht passend empfanden für ihren Glauben (Rastafari) und die spirituelle Botschaft der Songs. Die Gruppe löste sich deshalb 1974 auf, und Bob Marley wurde kurze Zeit später zum internationalen Superstar, während Peter Tosh und Bunny Wailer ihre eigenen Solokarrieren starteten.
Ein Meisterwerk des Roots-Reggaes
Bunny Wailer – 1947 geboren als Neville Livingstone - blieb der grosse Durchbruch im Mainstream verwehrt, was aber sein Verdienst für den Reggae nicht schmälert. Sein erstes Soloalbum «Blackheart Man» gilt als Meisterwerk des Roots-Reggaes und auch seine späteren Werke bekamen viel Aufmerksamkeit in- und ausserhalb der Reggae-Community: Bunny Wailer gewann insgesamt 3 Grammys.
Bunny Wailer «Blackheart Man» live im Madison Square Garden 1986
Shaggy: «Tiefpunkt unserer Kultur»
Der jamaikanische Superstar Shaggy schreibt zum Tod der Reggae-Legende auf Instagram von «einem der grössten Tiefpunkte in der Geschichte unserer Kultur».