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Nemo ist nonbinär «Mega schön, wie viele Leute mich so akzeptieren, wie ich bin»

Weder Mann noch Frau und am liebsten keine Pronomen: Nemo ist nonbinär. Im Interview erzählt Nemo, was Nemo zum Coming-out bewegt hat, wer Nemo dabei besonders unterstützte und mit welchen Herausforderungen nonbinäre Menschen im Alltag konfrontiert sind.

Songs wie «Du», «Ke Bock» und «Himalaya» haben sich direkt im kollektiven Musikgedächtnis eingenistet. Für griffigen Mundartrap und süffige Popmelodien hat Nemo (24) einfach ein Gespür. In den vergangenen Jahren hat sich Nemo an englische Texte gewagt («Dance with Me» oder «Lonely af» sind kleine Ohrwürmer geworden), zeitweise in Los Angeles gewohnt und ist von Biel nach Berlin gezogen.

Vor einer Woche hat Nemo nun via Instagram öffentlich gemacht, dass Nemo nonbinär ist, sich also weder als Mann noch als Frau identifiziert. Und entsprechend auch keine männlichen oder weiblichen Pronomen für sich verwendet. Im neuen Song «This Body» singt Nemo dann auch davon, sich in Nemos Körper nicht wirklich zuhause zu fühlen.

Im grossen Video-Interview mit SRF 3 (ganz oben in diesem Artikel) erzählt Nemo von den ersten Reaktionen aufs Coming-out, sagt, wer Nemo auf dem Weg dorthin unterstützt hat und verrät, wie Nemo heute zu den Mundartsongs von früher steht. Hier unten gibt's einen kleinen schriftlichen Auszug daraus.

Nemo, warum hast du dich entschieden, der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass du nonbinär bist?

Mir wurde klar: Wenn ich weiterhin öffentlich Musik machen und dabei mich selbst sein möchte, kann ich das nicht für mich behalten. Ich will nicht eine Rolle spielen. Und es ist mir viel wohler, wenn ich weiss, dass die Leute mich so sehen, wie ich mich selbst sehe.

Wie fielen die ersten Reaktionen auf deinen Instagram-Post aus?

Es war mega schön, dass sich Leute gemeldet haben, von denen ich schon lange nichts mehr gehört hatte. Und wie viele Menschen für mich da sind und mich so akzeptieren, wie ich bin. Ich habe gemerkt, wie schön mein Umfeld ist und wie viel Glück ich habe.

Was bedeutet dein Coming-out für deine Mundart-Hits von früher?

Sie sind eine Momentaufnahme von damals – und bleiben ein Teil von mir. Lieder wie «Ke Bock» oder «Du» machen so vielen Menschen Freude. Ich habe eine gute Idee, wie ich sie ins Set mit den neuen Songs einbauen kann, wenn ich sie nächsten Sommer auf den Festivalbühnen der Schweiz spiele.

SRF 3 punkt CH, 16.11.2023, 19:00 Uhr

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