Zwar spielten Michi Schneider und Gian Trüb bereits seit einem Jahr zusammen in einer Band in der Kanti Trogen AR, wirklich miteinander zu tun hatten sie deswegen aber nicht. Als Gian im Frühling 2017 Michi in der Mensa fragte, ob er mit ihm ans Openair Frauenfeld komme, konnte dieser darum auch nur antworten: «Wer bist du?»
Aus dem einen Frauenfeld-Besuch wurden drei Ausgaben in Folge und eine seither andauernde Diskussion, auf wen von den beiden Rapper Mac Miller damals in der Festivalmenge gezeigt hat, wie sie im Interview mit SRF 3 lachend erzählen.
Mit der Matura liessen sie die Kantiband hinter sich und spielten später zusammen bei Femi Luna – und somit auch schon mal eine «SRF 3 Best Talent»-Livesession, als diese im Oktober 2021 Newcomerin des Monats war. It's all connected.
Der Anstoss von Benjamin Amaru
Bei Femi ist's seither etwas ruhiger, was Michi ermöglichte, sich seinem Projekt Heera zu widmen, bei dem Gian etwas später eingestiegen ist. Als Geburtshelfer waltete dabei ein anderes Ostschweizer «SRF 3 Best Talent»: Benjamin Amaru. Der erste Heera-Release war nämlich die gemeinsame, sehr erfolgreiche Single «Me and All My Friends». «Benji fand, dass dieser Song einfach raus muss», so Sänger Michi, «das war der Startschuss für Heera.»
Heera und Benji Amaru verbindet nicht nur eine Freundschaft, sondern auch die Sound-Ästhetik: Dieser verträumte, wohlig warme und vielschichtige Indie-Pop, zu dem es sich ebenso gut schluchzen wie kuscheln lässt.
«Musikalisch bewegen wir uns oft nahe beieinander», sagt Michi. Die beiden 24-Jährigen würden einfach die Musik machen, die sie selbst gerne hören und seien dabei schon ein, zwei Längen im Klangpool des Appenzeller Singer-Songwriters geschwommen, stellen jedoch klar: «Wir wollen keine Copycats sein.»
Der Name von einem indischen Quintett
Ihre neue EP «The Days in Between» beschreibt die unspektakuläreren Tage zwischen aufregenden Erlebnissen und dass man diese schätzen, sogar lieben lernen sollte, erklärt Tastenmann Gian. Eher in die spektakulärere Kategorie gehört wohl der Tag, an dem das Duo die indische Band Peter Cat Recording Co. kennenlernte. Bei deren Lied «Heera» hat es sich nämlich für den Projektnamen bedient.
«Wir haben die Band dann in Zürich getroffen», sagt Gian und Michi ergänzt: «Sie fandens cool, dass sie die Inspiration zu unserem Namen geliefert haben.» Heera bedeutet auf Deutsch Diamant und die Inder wiederum hätten den Songtitel bei einem Rennpferd abgeschaut. Nun denn, auf dass das St. Galler Duo Heera in eine musikalisch rosige Zukunft galoppiert.