SRF 3 Best Talent Mai - Nativ: Der Rap-Überflieger am Puls der Zeit
Der Berner bewegt sich leichtfüssig zwischen Boom-Bap-Rap und Trap. Und das «SRF 3 Best Talent» überzeugt in der Live-Session auf ganzer Linie. Nativ macht deutlich, dass sein Sound und seine Themen am Puls der Zeit sind. Das ist Mundart mit neuem Anstrich und Tiefgang.
Unser
«SRF 3 Best Talent»
im Monat Mai nennt die Dinge beim Namen, geht mit der Zeit und er kann beides: Boom-Bap-Rap im Stil der 90er und Trap.
Nativ hat mich mit seinem neuen Album 'Awful' um den Finger gewickelt. Er ist zeitgemäss und denkt weiter als viele andere Rapper. Das macht ihn einzigartig, nicht nur in der Schweiz, sondern allgemein im Rap-Game.
Entspannt und kritisch
Nativ kommt aus Bern und wohnt in Biel, macht Musik, die seinem Wesen entspricht. Man trifft einerseits auf den sozialkritischen Denker, andererseits auf einen jungen Rapper, der entspannt das Leben feiert. Beides passt.
Es ist Trap, Realität anfechtend und Rausch zelebrierend. 'Easy Listening', ein Ausdruck, den mein Musiklehrer anno 1921 als Schimpfwort brauchte, trifft ehrlich und ohne negativen Beigeschmack auf 'Awful' zu.
Am Puls seiner Generation
Der 25-Jährige hat alles, um durchzustarten. Er fällt auf, nicht nur wegen seiner 1,90 Meter Körpergrösse: Er verkörpert wie kein anderer den Zeitgeist, ist vielschichtig. Er fühlt den Puls einer Generation und verpackt ihn in Wort und Sound.
«SRF 3 Best Talent»
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Radio SRF 3 zeichnet aufstrebende Musiker aus der Schweiz aus. Jeden Monat stellen wir dir einen Monatssieger vor. Bei den Swiss Music Awards wählen Jury und Publikum dann den Jahressieger, welcher mit 10'000 Franken unterstützt wird.
Mit der
S.O.S.-Crew
zusammen mit Dawill wurde er in der Szene gross, sein
Solo-Album «Baobab»
vom vergangenen November wird als Paradebeispiel der Authenzität bejubelt und mit seinem neusten Streich «Awful» ist er den anderen eine Nasenlänge voraus.
Vom Land
Nativ – bürgerlich heisst er Thierry Gnahoré – wuchs in der 2'200-Seelengemeinde Niederscherli in der Nähe von Bern als eines der wenigen Kinder mit Migrationshintergrund auf. Er habe eine schöne Kindheit gehabt, die Zeit habe ihn aber geprägt.
Auf dem Land merkt man eher, dass man anders behandelt wird, wenn man anders ist. Deshalb ist es mir extrem wichtig, den Leuten auf den Weg zu geben, dass wir alle gleich sind.
Sein Vater stammt aus der Elfenbeinküste, seine Mutter ist Schweizerin. Er wächst bei seiner Mutter auf. Nativ fühlt sich beiden Kulturen nah. Er definiert den Begriff Heimat aber differenziert: «Heimat hat nichts mit dem Ort zu tun, aus dem man kommt. Heimat ist das Gefühl, das du hast, wenn du dich wohlfühlst und das kann überall sein.»
«Ich sehe mich als Friedenskämpfer»
Seit anderthalb Jahren ist diese Heimat in Biel. Die Multikulti-Stadt am Jurasüdfuss beflügelt ihn, die Kreativität und der Ausstausch geben Auftrieb. Nativ zog hierher, als er seinen Büro-Job an den Nagel hängte, um sich voll und ganz der Musik zu widmen.
Ich sehe mich als Friedenskämpfer. Ich muss nicht einer politischen Partei beitreten, um mir Gehör zu verschaffen. Ich kann das auch mit meiner Musik erreichen.
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