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Schweizer Rentensystem 10 überraschende Fakten zur Altersvorsorge

«Altersvorsorge? Ein Thema für später», denken viele. Allerdings betrifft es uns alle – und es geht nicht nur um trockene Zahlen. Zehn Fakten zur Altersvorsorge, die kaum jemand kennt.

  • Fast ein Drittel der Schweizerinnen und Schweizer sind Rentnerinnen und Rentner. 2,6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner beziehen eine AHV-Rente. (AHV-Statistik 2024 des Bundesamtes für Sozialversicherungen)
  • Jedes Jahr werden über 50 Milliarden Franken an AHV-Renten ausbezahlt. Vor 30 Jahren war es noch etwa halb so viel. (AHV-Statistik 2024 des Bundesamtes für Sozialversicherung)
  • AHV ist ein Umlagesystem, die Pensionskasse ein Anlagesystem. Das heisst, wer jetzt AHV bezieht, bekommt das Geld von jenen, die jetzt arbeiten und einzahlen. Bei der Pensionskasse spart man das Geld an und bezieht es dann in der Rente.
  • Heute kommen auf eine Bezügerin oder einen Bezüger grob drei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Im Jahr 2000 waren es noch vier. 2050 werden es laut einem Bericht der NZZ nur zwei sein – auf Vollzeitstellen gerechnet gar nur 1,4.
  • In der Schweiz liegt die durchschnittliche AHV-Rente bei etwa 1900 Franken.
  • 1,8 Millionen Menschen zahlen jedes Jahr in die 3. Säule ein (Wert von 2020, gemäss sozialesicherheit.ch). Das sind gerade die Hälfte der Arbeitnehmenden. Doch die Zahl der Einzahlenden nimmt stetig zu – im Jahr 2000 waren es nur halb so viele.
  • Die AHV gibt es seit 1948. Pensionskassen existieren schon seit dem 19. Jahrhundert, sind aber erst seit 1986 für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer obligatorisch, sofern sie die Mindestbeitrittsschwelle erreichen.
  • In der Schweiz dienen Renten auch der Umverteilung. Die AHV-Auszahlungen werden jedes Jahr mit fast 10 Prozent aus den allgemeinen Bundessteuern bezuschusst – insbesondere von wirtschaftlich stärkeren Personen, die übermässig viel einzahlen. Zudem erhalten Personen mit einem Jahreseinkommen von mehr als 90'720 Franken keine zusätzlichen Rentenleistungen mehr.
Vier Senioren wandern in den Bergen. Es hat Nebel.
Legende: Damit man im Pensionsalter das Leben geniessen kann, sollte man sich frühzeitig mit der Altersvorsorge auseinandersetzen. istock / amriphoto
  • Gender-Gap: Englisch für Lücke zwischen den Geschlechtern. Frauen haben in der Pensionskasse deutlich weniger Guthaben als Männer und beziehen folglich auch weniger Rente. Das hängt mit Teilzeitarbeit und tieferen Löhnen zusammen. Laut Bundesamt für Statistik in Zahlen: Im Jahr 2023 betrug die durchschnittliche Rente von Frauen in der Schweiz 36'108 Franken; jene der Männer 52'488 Franken.
  • Vorsorge ist ein hochkomplexes Thema, ausserdem wird damit auch Politik betrieben. Es gibt sehr viele Zahlen, aber wenige blicken durch. Gemäss Vorsorgebarometer 2025 von Raiffeisen und ZHAW kennt weniger als die Hälfte der Befragten den Begriff «Umwandlungssatz». Das ist der Faktor, mit dem sich die Rente aus dem angesparten Kapital berechnet.

Radio SRF 3, 21.10.2025, 07:10 Uhr

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