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Euro-Zeichen-Spiegelung in Pfütze bei Nacht.
Legende: Eine Union, eine Währung: «ECO» fragt, wie es heute um die Haushalte der Euro-Staaten bestellt ist. Reuters

Themenschwerpunkte Europa-Blues – Die Krise ist noch längst nicht überwunden

2010 begann die Krise: Griechenland musste gerettet werden. Irland, Portugal und Spanien folgten, Italien schlitterte knapp an der Katastrophe vorbei. Alles gut? Nein. Eine «ECO»-Serie zeigt, weshalb die Staatsschulden noch immer hoch sind und wie es Iren, Portugiesen und Italienern heute geht.

Als der Euro 2002 eingeführt wurde, knallten die Champagnerkorken. In der Festlaune ging unter, dass die Voraussetzungen für eine Gemeinschaftswährung nicht gegeben waren: Zu unterschiedlich waren die Volkswirtschaften der nördlichen und südlichen Länder Europas entwickelt, und eine gemeinsame Fiskalpolitik wurde nicht implementiert. Doch es folgten sorglose Jahre: Griechenland etwa lebte über seine Verhältnisse. In Spanien und Irland führte das billig verfügbare Geld zu Immobilienblasen.

Das böse Erwachen kam 2010, als in der Folge der Finanzkrise die Probleme der europäischen Staaten schonungslos offen gelegt wurden. Insgesamt 635 Milliarden Euro brachten die EU, einzelne Länder und der internationale Währungsfonds auf, um strauchelnde Staaten zu retten. Gleichzeitig verordneten die Geldgeber den Ländern harte Sparprogramme, die die Menschen zu Tausenden aus Protest auf die Strassen trieben.

2012 beruhigte der Präsident der Europäische Zentralbank, Mario Draghi, die Lage, indem er in Rede klar machte, dass er alles Notwendige dafür unternehmen werde, um ein Auseinanderbrechen der Euro-Zone zu verhindern. Die Finanzmärkte stabilisierten sich, die nächtelangen Krisensitzungen der Politiker in Brüssel hörten auf.

Ist jetzt alles gut? Hat die Unterstützung gewirkt? Was sind die Folgen der Sparprogramme? Haben die Länder Strukturprograme angepackt? Wie geht es den Menschen heute? «ECO» sucht nach Antworten in einer dreiteiligen Serie in Irland, Portugal und Italien.

Teil 1: Irland – Musterschüler der Krisenstaaten

Die Iren sind vorsichtig optimistisch: Die Wirtschaft wächst derzeit so stark wie in keinem anderen Land der Eurozone. Die 15 Prozent Arbeitslosigkeit der Krisenjahre haben sich halbiert. Und noch hat Irland so tiefe Unternehmenssteuern, dass Multis wie Apple oder Google ihren Europa-Sitz auf der Insel haben. Doch die Staatsverschuldung ist immer noch hoch und der Brexit trübt die Aussichten der irischen Industrie.

Teil 2: Portugal – die Jungen kehren der Heimat den Rücken

Die Portugiesen haben alle Sparmassnahmen demütig geschluckt, in der Hoffnung, dass es wieder aufwärts geht. Doch heute ist die Stimmung in Portugal gedrückt: Löhne und Renten sind gesunken, Steuern gestiegen. Das Land hat zwar eine top ausgebildete Jugend, doch viele, die nach dem Studium ins Ausland gehen, kehren nicht mehr zurück. Und jene, die wiederkommen, müssen sich mit wenig begnügen.

Teil 3: Italien – hohe Steuern und Bürokratie bremsen Unternehmer

Während die Regierung von Matteo Renzi zweckoptimistisch für 2017 an 1 Prozent Wirtschaftswachstum glaubt, kämpfen Unternehmer weiterhin mit hohen Steuern und Abgaben, restriktiver Kreditvergabe der Banken und einer staatlichen Bürokratie, die mehr bremst als fördert. Wer jung ist und Chancen hat, verlässt das Land. Doch es gibt auch Lichtblicke.

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