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Datensicherheit Linkedin nutzt Daten für KI-Training – so können Sie sich wehren

Ab dem 3. November füttert Linkedin eine künstliche Intelligenz mit unseren Daten. Wer das nicht will, muss jetzt handeln.

Was ist geplant? Ab Montag, dem 3. November nutzt Linkedin die Daten seiner Nutzerinnen und Nutzer, um eine generative KI zu trainieren. Dazu wird ausser den privaten Nachrichten praktisch alles angesaugt: wem man folgt, Fotos, die man postet, Standorte, der eigene Lebenslauf und so weiter.

Was ist das Problem? Bei einer KI ist man nie ganz sicher, was mit den Daten geschieht. Es wurde auch schon gezeigt, dass Chatbots ihre Trainingsdaten eins zu eins wieder ausgeben können.

Was kann man tun? In den Einstellungen kann man angeben, dass die eigenen Daten nicht für das Training der generativen KI verwendet werden sollen. Das sollte man vor dem 3. November tun, denn rückwirkend können Daten, die fürs Training genutzt wurden, nicht mehr aus der KI herausgelöscht werden.

Opt-out: Schritt-für-Schritt-Anleitung

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Screenshot: «Daten zur Verbesserung generativer KI»
Legende: Schnell erledigt wenn man weiss, wo. linkedin
  • Linkedin öffnen
  • Oben rechts (bei der Smartphone-App oben links) auf das eigene Profilbild klicken («Sie»)
  • «Einstellungen & Datenschutz» anklicken
  • Links den Reiter «Datenschutz» anwählen
  • In der ersten Gruppe «Daten zur Verbesserung generativer KI» anklicken
  • Auf «Aus» schalten (Schalter von grün zu weiss stellen)

Tipp: Wenn Sie gerade in den Einstellungen sind - unter dem Reiter «Anzeigendaten» können Sie einstellen, welche Ihrer Daten Linkedin und Microsoft zu Werbezwecken verwenden dürfen.

Wieso macht Linkedin das? Linkedin plant einen Chatbot, der Texte vorschlägt wenn man in Linkedin einen Post schreibt. Dieser Bot soll wohl auf den Plattform-spezifischen Tonfall getrimmt werden. Ausserdem gehört Linkedin zu Microsoft. Microsoft hat eine eigene KI, den «Copilot». Um diesen im Wettlauf um den besten Chatbot vorne zu halten, ist Microsoft auf immer mehr und möglichst gute Daten angewiesen.

Wieso sind Linkedin-Daten so wertvoll? Als Karriere-Netzwerk enthält Linkedin besonders viele sensitive Daten zu unserem Werdegang und unserem beruflichen Netzwerk. Viele sind sich nicht bewusst, wie sensitiv die Angaben sind, die sie auf Linkedin machen – wir wollen ja besonders gut dastehen, unserer Karriere zu liebe. Auch Betrüger lieben Linkedin aus genau diesem Grund.

Wer macht das sonst noch? Linkedin (Microsoft) ist nicht die einzige Anwendung, die unsere Daten an die KI verfüttert. Auch Meta (Facebook, Instagram und Whatsapp) macht das seit Ende Mai, wenn man sich nicht wehrt. Auch X sammelt und verwertet diese Daten seit rund einem Jahr. Bei Chatbots, wie zum Beipsiel ChatGPT, ist es quasi Standard, dass die Chats zum Weiterentwickeln der Bots verwendet werden.

Radio SRF 1, Espresso, 29.10.2025, 8:10 Uhr

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