Ob Video-, Foto- oder Musikplattform, alle Sozialen Medien werden zurzeit mit billigen, von künstlicher Intelligenz generierten Inhalten geflutet – auf Englisch spricht man von AI Slop.
Für die Plattformen ist das ein riesiges Problem – könnte man meinen. Tatsächlich scheinen Instagram, Tiktok und Co. diesen Trend zu begrüssen, statt sich dagegen zu wehren. Zumindest kurzfristig profitieren sie offenbar von dem zusätzlichen Content und davon, dass die Menschen damit interagieren – egal, ob User und Userinnen diesen mögen oder nicht: Hauptsache man nutzt die jeweilige App möglichst lange.
«AI Slop» ist erfolgreich
Egal auf welcher Plattform, auf KI-Schrott stösst man ziemlich bald. Eine Studie fand in einer Stichprobe von Juni 2025 bei jedem vierten Tiktok-Video KI-Inhalte.
Und der «Slop» ist offenbar auch erfolgreich – zumindest einige KI-Inhalte schaffen es auf die Liste der erfolgreichsten Posts.
Wer produziert den ganzen «Slop»?
Ein Grossteil des KI-Schrotts kommt von Accounts, die sich auf solche Inhalte spezialisiert haben. Die Vermutung liegt nahe, dass diese Accounts vollautomatisch funktionieren: Ein sogenannter «AI-Agent» produziert selbstständig immer wieder neue Inhalte, meist unterscheiden die sich nur geringfügig.
Dann postet der «AI-Agent» die Inhalte ebenfalls vollautomatisch – und zwar in regelmässigen Abständen. Die Algorithmen sozialer Medien scheinen Accounts zu bevorzugen, die vorhersehbar und regelmässig posten.
Hat ein Account eine gewisse Follower- und Viewzahl erreicht, lässt er sich zu Geld machen. Entweder verdient der Kanal direkt Geld von der Plattform oder es wird Werbung geschaltet.
Was heisst das für «echte» Creators?
Die KI bringt echten Menschen, die Inhalte für soziale Medien kreieren, zwar gewisse Vorteile: Sie können sie zum Beispiel nutzen, um ganz einfach aufwendige Effekte zu kreieren. Optimisten erwarten zudem, dass die Authentizität «echter» Menschen und liebevoll handgefertigter Content zwischen all dem «AI-Slop» hervorstechen wird und von den Nutzerinnen und Nutzern mehr wertgeschätzt werden wird.
Abgesehen davon wird der «AI-Slop» wohl hauptsächlich negative Auswirkungen auf Creators haben. Die Aufmerksamkeit der Konsumentinnen und Konsumenten ist limitiert. Schon heute buhlen viele Influencer darum – mit der KI als weitere Konkurrenz dürfte das nicht einfacher werden.
Neben der Aufmerksamkeit sind Creator auch auf Einnahmen aus Werbegeldern und Firmen-Kooperationen angewiesen. KI-Anwendungen bieten PR-Abteilungen neue Möglichkeiten, selbst Videos zu kreieren und auf eine Plattform zu laden – damit wird die KI zur Konkurrenz für Influencerinnen beim Buhlen um neue Kundschaft.