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Einheitstarif mit Rabatt Hoch- und Niedertarif beim Strom ist ein Auslaufmodell

Einige Stromunternehmen schaffen Anfang Jahr günstigeren Nacht-Strom ab. Dafür gibt es Rabatte bei externer Steuerung.

Immer mehr Elektrizitätswerke und Stromanbieter schaffen den Nacht-Spartarif ab und wechseln zu einem Einheitstarif. Neben der Berner BKW Energie AG sind es auf Anfang 2023 viele kleinere Elektrizitätsversorger. Der Strom kostet dann in der Nacht gleich viel wie über den Tag. «Wie viele Stromversorger rund um die Uhr im kommenden Jahr nur noch einen Strompreis kennen, wissen wir nicht», erklärt Claudia Egli, Mediensprecherin vom Verband Schweizer Elektrizitätswerke VSE, aber es würden sukzessive mehr. Noch nicht dabei sind beispielsweise das Elektrizitätswerk Zürich EWZ und das Aargauer Elektrizitätswerk AEW.

Lastspitzen wegen E-Mobilität bedrohen das Netz

Beim VSE ist man überzeugt, dass sich diese neue Art der Tarifgestaltung in Zukunft durchsetzen wird. So könnten insbesondere die durch die zunehmende Elektromobilität drohenden Lastspitzen gebrochen und das Stromnetz gleichmässiger genutzt und so stabilisiert werden, erklärt Claudia Egli vom VSE gegenüber dem SRF-Konsummagazin «Espresso». Am Tag anfallende Sonnenenergie könne so besser genutzt werden.

Wer Anlagen extern steuern lässt, profitiert

Einen Rabatt erhält vielerorts neu, wer sich bereit erklärt, energie-intensive Anlagen vom Stromanbieter extern steuern zu lassen. So kann das EW, wenn tendenziell zu wenig Strom vorhanden ist, die Leistung drosseln oder dann, bei einem grossen Stromangebot, wieder ganz freigeben.

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Bei einer Drosselung könnte es sein, dass die Ladung eines Elektromobils länger dauert als normal, was aber meistens bei Privaten keine Rolle spielt. So kann verhindert werden, dass das Netz an seine Grenzen kommt.

Nur wenige verzichten auf «Steuerungs-Rabatt»

Die Bündner «Riienergie AG», welche fünf Bündner Gemeinden mit Strom versorgt, hat den Einheitstarif und die Preisreduktion von knapp 1 Rappen pro Kilowattstunde bei externer Steuerung bereits vor knapp drei Jahren erfolgreich eingeführt. «Wir haben nur gute Erfahrungen gemacht», sagt Geschäftsleiter Christian Capaul. Von den knapp 10’000 Kunden hätten sich Anfang 2020 nur eine Handvoll gegen eine externe Steuerung ihrer Anlagen ausgesprochen. Das habe man natürlich akzeptiert und die Anlagen entsprechend angepasst.

Espresso, 30.09.22, 08:13 Uhr

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