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Falsche Ferienangebote Plötzlich stehen Booking-Gäste vor der Tür

Betrüger nutzen auf Buchungsportalen auch tatsächliche Wohnadressen – mit unangenehmen Folgen für die dortigen Bewohner.

Mit diesem Besuch hatte der Mann aus Zürich nicht gerechnet: Eines Abends standen drei junge Männer vor seiner Haustüre – sie hätten auf Booking seine Ferienwohnung gebucht und würden gerne einchecken. Nur: Eine solche Ferienwohnung gibt es nicht. Die jungen Leute waren Opfer eines Betrugs geworden, wie er auf Buchungsplattformen regelmässig vorkommt.

Dabei machen Kriminelle meist attraktive Ferienangebote, die es gar nicht gibt. Wer bucht, ist sein Geld los und kriegt es auch kaum zurück, wie das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» kürzlich berichtete.

Echte Wohnadresse missbraucht

Im eingangs beschriebenen Fall, der sich im Herbst 2021 zugetragen hat, hatten die Betrüger also eine tatsächliche Wohnadresse aus Zürich missbraucht. Einer der Männer habe ihm das Angebot auf Booking gezeigt, schreibt der Bewohner in einer E-Mail an «Espresso»: Dort sei seine Adresse aufgeführt gewesen – allerdings mit falschen Fotos und bereits mit dem Hinweis, dass dieses Angebot auf Booking nicht gebucht werden könne.

Er habe den Betrugsopfern dann gesagt, wo es in der Umgebung Hotels gebe. «Zu wissen, dass unsere Adresse für betrügerische Absichten verwendet wird, war für mich sehr unangenehm.» Klar, dass er Booking kontaktieren wollte. Das war jedoch gar nicht so einfach: «Ich war ja weder Vermieter noch Kunde und konnte mich somit mit keiner Inserate- oder Buchungsreferenz anmelden.» Er habe dann jedoch eine E-Mail-Adresse gefunden und diese angeschrieben. Ohne Erfolg: «Ich habe keine Antwort erhalten.»

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Booking auf Tauchstation

Auch seine weiteren Kontaktversuche mit Booking liefen scheinbar ins Leere: Zwar habe man ihm beim Kundendienst telefonisch zugesichert, dass das Fake-Angebot mit seiner Wohnadresse gelöscht werde. Doch es seien zwei Monate vergangen, ohne dass etwas passiert sei. Er habe sich dann noch einmal telefonisch bei Booking gemeldet, wiederum erfolglos. Und auch sein darauffolgender Brief an den Booking-Hauptsitz in Amsterdam sei unbeantwortet geblieben. So habe er genervt aufgegeben. Ein Jahr später habe er dann noch einmal nachgeschaut : Dann sei das Angebot gelöscht gewesen.

Auf Anfrage von «Espresso» hält Booking zunächst fest, dass Fake-Unterkünfte äusserst selten seien. Und es sei «unser Ziel, potenziell verdächtige Einträge schnell zu untersuchen». Man entschuldige sich dafür, dass man in diesem Fall nicht so schnell habe helfen können, wie man das normalerweise tue. Wenn wie in diesem Fall bei einem Angebot stehe, dass ein Objekt derzeit nicht gebucht werden könne, bedeute dies, dass dieses Objekt im Rahmen einer internen Überprüfung gesperrt worden sei. Allerdings: «Die tatsächliche Entfernung hätte schneller erfolgen müssen.»

Espresso, 03.08.2023, 8:10 Uhr

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