Millionen Fahrzeuglenker besitzen einen Führerausweis im Kartenformat der ersten Generation (2003 bis 2023). Foto und Personalien sind dort auf eine Deckfolie gedruckt.
Als ein Fahrzeuglenker aus Basel-Stadt seinen Ausweis kürzlich aus dem Portemonnaie hervorholt, staunt er nicht schlecht: «Der Fahrausweis war auf der Vorderseite einfach leer», erzählt er im Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF.
Im Portemonnaie habe er dann noch die Folie gefunden. Weshalb sie sich abgelöst habe, könne er sich nicht erklären: «Mein Ausweis war weder im Wasser noch lange an der Sonne.»
Bekanntes Phänomen
Die Ablösung der Deckfolie auf dem alten Führerausweis im Kreditkartenformat sei ein bekanntes Phänomen, sagt Sven Britschgi, Geschäftsführer der Vereinigung der Strassenverkehrsämter (ASA).
Die alten Ausweise seien noch im Thermodruckverfahren hergestellt worden. Dass sich die Folie löse, die Oberfläche Kratzer aufweise oder der Aufdruck blass werde, seien normale Alterserscheinungen.
Und je nachdem, wie stark die Karte beansprucht werde, würden die Probleme früher oder später auftauchen, erklärt Britschgi. Wer mit dem Fahrausweis beispielsweise regelmässig das Eis von den Scheiben kratzt, müsse wohl eher früher damit rechnen.
Aufkleben – keine gute Idee
Was tun, wenn die Folie weg ist? Wieder aufkleben? «Nur als Notlösung bis zur Bestellung eines neuen Ausweises», sagt der Fahrausweis-Experte. Grundsätzlich sei dies nicht erlaubt. Dies gelte Manipulation eines Ausweisdokuments.
Man kommt also nicht umhin, beim Strassenverkehrsamt seines Wohnkantons einen neuen Ausweis zu bestellen. Was Sie dafür tun müssen, steht in der Regel auf der Internetseite der Ämter. Je nach Kanton ist das Prozedere in solchen Fällen einfach und kostenlos oder etwas aufwendiger und kostenpflichtig. Gebühr: ab etwa 15 bis um die 40 Franken.
Allerdings gibt es eine Ausnahme, sagt Britschgi: «Wenn sich die Folie eines relativ neuen Ausweises ablöst, wird er überall kostenlos ersetzt.»
Neuer Ausweis: kein Ablöserisiko mehr
Seit 2023 wird ein neues Fahrausweis-Modell ausgestellt. Dort werden die Personalien mit Laser eingraviert. «Es gibt also keine Folien mehr», sagt Sven Britschgi. Auch entspreche die neue Karte den «höchsten internationalen Standards für Ausweissicherheit». Dafür sorgen unter anderem QR-Codes und wechselnde Ansichten je nach Betrachtungswinkel. Die Zukunft des Fahrausweises ist ohnehin digital. Im Kanton Appenzell Ausserrhoden läuft bereits ein Versuch mit einem digitalen Lern-Fahrausweis.