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Ungekühlte Kabinen bereiten den LKW-Fahrern Mühe
Aus Espresso vom 21.08.2023. Bild: Colourbox
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Heisse Temperaturen LKW-Fahrer leiden unter der Sommerhitze

Lastwagenfahrerinnen und -fahrer finden in Sommernächten kaum Schlaf. Der Grund: Sie können die Kabinen nicht kühlen.

«Wir leben in einer schlecht isolierten Blechwohnung, einer Dachwohnung», erzählt ein Lastwagenfahrer aus seinem Alltag. «Die Sonne scheint direkt aufs Dach und wir wohnen über dem Heizungsraum», gemeint ist damit der aufgeheizte Motor. Der Chauffeur spricht von seiner Fahrerkabine, in der er auch übernachten muss.

Über 50 Grad in der Kabine

Sobald der Fahrer den Motor abstellt, quittiert auch die Klimaanlage ihren Dienst, die tagsüber Kühlung bringt. Er habe mit einer Wärmebildkamera gemessen: «Unter dem Dach habe ich 50 Grad und mehr gemessen.» Bei diesen Temperaturen sei es unmöglich zu schlafen, erzählt der Fahrer. Er fordert deshalb, dass der Einbau einer Standklimaanlage obligatorisch wird.

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Forderung nach Standklimaanlage

Unterstützung erhält der Fahrer vom Chauffeuren-Verband Les Routiers Suisse. Generalsekretär David Piras erklärt gegenüber dem Konsumentenmagazin «Espresso»: «Wenn ein Lastwagen eingesetzt wird für Fuhren, die eine Übernachtung im Sommer in der Kabine erfordern, sollte der Lastwagen mit einer Standklimaanlage ausgerüstet sein.» Piras geht davon aus, dass heute erst rund drei Prozent der Lastwagen mit einer solchen Standklimaanlage bestückt sind.

Grundsätzlich sei der Arbeitgeber in der Pflicht, «mit geeigneten Massnahmen die Gesundheit seiner Angestellten sicher zu stellen», schreibt dazu das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco. Eine Vorschrift bezüglich einer obligatorischen Standklimaanlage gibt es entsprechend nicht.

Astag gegen Vorschriften

Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband Astag, der die Unternehmen vertritt, ist gegen ein Obligatorium. Die Astag setzt auf Freiwilligkeit. «Wir sind überzeugt, dass die Schweizer Transportunternehmen ihren Fahrern sehr gut schauen», sagt Vizepräsident André Kirchhofer. Betroffen seien zudem vor allem die ausländischen Fahrer, weil die Schweizer Transportunternehmen vor allem in der Schweiz tätig seien.

Espresso, 21.08.23, 08:10

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