Bereits vor sieben Jahren war der Elektronikhändler Fust damit aufgefallen: Er verschickte Rechnungen für eine Garantieverlängerung auch an Kunden, die beim Kauf bewusst auf eine solche verzichtet hatten. Nun liegen neue Fälle vor.
Eine Fust-Kundin erinnert sich genau, als sie vor zwei Jahren bei Fust einen Fernseher gekauft hat. Sie halte eine Garantieverlängerung grundsätzlich nicht für nötig: «Ich wollte keine und lehnte ab», erzählt die Frau. Umso erstaunter ist sie, als sie kurz nach Ablauf der regulären Garantiefrist Post erhält von Fust. 295 Franken für die Garantieverlängerung werden ihr in Rechnung gestellt.
Die Mahnung folgt prompt
Sie ignoriert die Rechnung. Kurze Zeit später flattert bei ihr die erste Mahnung ins Haus. Nun wendet sich die Frau an den Fust-Kundendienst und erklärt den Ärger. Sofort habe man den Vertrag storniert. Die Frau ärgert sich trotzdem: «Fust storniert den Vertrag für eine Garantieverlängerung, der gar nie zustande gekommen ist.» Richtig sauer wird die Frau aber, als sie von ihrer Mutter erfährt, dass dieser genau das gleiche passiert ist.
Die Kundin beschliesst, sich bei «Espresso» zu melden: «Ich finde das Verhalten von Fust sehr frech. Nicht alle Leute schauen diese Rechnung so aufmerksam durch und wissen noch, ob sie die Einwilligung für eine Garantieverlängerung gegeben haben oder nicht.» Sie vermutet, dass Fust darauf spekuliert, dass Kundinnen und Kunden die Rechnung einfach bezahlen.
Fust: «Wir weisen den Verdacht klar zurück»
Die Fust-Medienstelle bedauert die beiden Fälle: «Fust steht seit vielen Jahren für eine kundenorientierte Haltung und hat keinerlei Interesse daran, das Vertrauen seiner Kundschaft zu gefährden.» Fust weise den Verdacht klar zurück, dass «absichtlich Rechnungen versendet oder darauf gehofft wird, dass Kundinnen und Kunden bezahlen».
In den beiden Einzelfällen gehe Fust nach Abklärungen davon aus, dass «dass es sich um einen Eingabe- oder Kommunikationsfehler im Verkaufsprozess handelt».