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Kundenärger Keine Garantie für Wasserschäden bei «wasserdichtem» iPhone

Sein iPhone ist laut Werbung wasserdicht. Nach einem Wasserschaden muss es ein Mann aber auf eigene Kosten ersetzen.

Ein Berner wird von einem Kollegen in die Aare geschubst. Er schwimmt noch ein Stück und steigt aus dem Wasser. Da kommt ihm in den Sinn, dass er sein iPhone 13 mini noch in der Hosentasche hat. «Kein Problem», denkt er, «das Gerät ist ja wasserdicht.»

Doch am nächsten Morgen funktioniert die Gesichtserkennung nicht mehr. Und als er ein Foto machen will, ist dieses verschwommen. «Da habe ich gesehen, dass beide Linsen vorne blind waren – weiss, mit Wasser drin. Ebenso die Face-Time-Kamera», erzählt er im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso».

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Apple: «Garantie deckt keine Schäden durch Flüssigkeiten.»

Eigentlich dürfe das doch gar nicht sein, meint er. Laut Werbung sei das Gerät bis sechs Meter Tiefe 30 Minuten lang wasserdicht. Er geht deshalb in einen Mobile-Shop. Doch das Personal winkt gleich ab. Wasserschäden würden nicht unter Garantie fallen. Apple würde eine Reparatur oder einen Ersatz auf ihre Kosten daher ablehnen.

Und tatsächlich, auf der Apple-Homepage steht zum Thema gross: «Wasser- und andere Flüssigkeitsschäden am iPhone oder iPod sind nicht durch die Garantie abgedeckt.» Die Geräte hätten einen Flüssigkeitssensor, der sich verfärbe, wenn Wasser eingedrungen sei.

«Espresso» bittet Apple um eine Stellungnahme. Der Konzern verweist lediglich auf die Informationen auf seiner Homepage. Dort steht, dass iPhone 13 und iPhone 13 mini vor Wasser und Staub geschützt seien und dies unter kontrollierten Laborbedingungen getestet wurde. «Sie sind nach IEC-Norm 60529 unter IP68 klassifiziert (bis zu 6 Meter für bis zu 30 Minuten).»

Der Schutz vor Wasser und Staub sei aber nicht dauerhaft «und kann mit der Zeit als Resultat von normaler Abnutzung geringer werden». Es folgt der springende Punkt: «Die Garantie deckt keine Schäden durch Flüssigkeiten.»

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Kunde: «Für mich ein Etikettenschwindel»

Ziemlich widersprüchlich das Ganze. Deshalb fragt sich der iPhone-Besitzer aus Bern: «Warum spricht man dann in den Werbeversprechungen von wasserdicht? Für mich ist das ein Etikettenschwindel.» Es sei nicht wirklich drin, was draufstehe.

Espresso, 11.12.23, 8:10 Uhr

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