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Note ungenügend Laser-Tattoos bei Bio-Früchten enttäuschen

Das sogenannte Natural Branding überzeugt nach Tests bei Detailhändlern nur wenige.

Um Plastikverpackungen und Sticker auf Bio-Früchten oder Bio-Gemüse zu vermeiden, haben verschiedene Detailhändler in den letzten Jahren Tests mit Natural Branding durchgeführt. Mit dieser Methode markiert ein Laser die Schale von Bananen, Mangos und Co. mit dem Bio-Logo und macht die Produkte von konventioneller Ware unterscheidbar. «Espresso» hatte 2020 über diese Idee berichtet.

Nun stellt sich bei den meisten Händlern heraus: Die Methode eignet sich nicht. Zu gross ist die Gefahr, dass dabei die Schalen und Häute der Produkte verletzt und diese schneller ungeniessbar werden.

Migros, Coop und Aldi kaum überzeugt

Migros kennzeichnet nur Bio-Mangos auf diese Art. Das Unternehmen schreibt dazu: «Wir mussten feststellen, dass nicht jede Schale/Haut sich für diese Methode eignet. Oft wurde die Schale so beschädigt, dass diese Produkte schneller verdarben.» Und das wäre dann Foodwaste, was unbedingt zu vermeiden sei.

Oft wurde die Schale so beschädigt, dass diese Produkte schneller verdarben.
Autor: Migros

Ähnlich auch bei Coop. Eine neue Lösung müsse grundsätzlich besser sein als die alte: «So ist es bei der Laserbeschriftung ganz zentral, dass das Produkt auf die gleiche Weise geschützt wird. Die aktuelle Herausforderung beim Natural Branding besteht darin, dass die Hülle bzw. der natürliche Schutz der Produkte geschwächt wird, was zu einer Verschwendung von Lebensmitteln führen kann.» Und so verzichtet Coop ganz auf diese Methode.

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Aldi Suisse führte vor drei Jahren Tests mit Kiwis und Granatäpfeln durch. Diese hätten nicht überzeugt und das Unternehmen setze auf rezyklierbares Verpackungsmaterial und Offenverkauf.

Selbstverständlich führen wir weiterhin Tests mit der Lasertechnik durch.
Autor: Lidl Schweiz

Lidl Schweiz erzielt Erfolge und testet weiter

Lidl Schweiz setzt Natural Branding oder Smart Branding, wie es auch heisst, immerhin bei Bio-Mangos, Bio-Kiwis, Bio-Granatäpfeln und Bio-Avocados ein. Und Lidl Schweiz teilt ausserdem mit: «Dadurch können wir vollständig auf den Einsatz von Plastik verzichten und die Früchte trotzdem mit der notwendigen Bio-Kennzeichnung versehen. Selbstverständlich führen wir weiterhin Tests mit der Lasertechnik durch.»

Sticker sind teilweise kompostierbar

Um Bio-Früchte und Bio-Gemüse im Offenverkauf als solches erkennbar zu machen, setzen viele Detailhändler auf Sticker direkt auf den Produkten. Bei Migros und Coop sind diese nach deren Angaben unterdessen praktisch alle kompostierbar. Coop schreibt, man verlange «seit diesem Jahr offiziell kompostierbare Papiersticker von allen Lieferanten im Bereich Früchte und Gemüse.» Ausnahmen müssten die Lieferanten jährlich beantragen.

Seit diesem Jahr verlangen wir offiziell kompostierbare Papiersticker von allen Lieferanten im Bereich Früchte und Gemüse.
Autor: Coop

Bei Aldi Suisse sind die Kleber nicht kompostierbar. Und Lidl Schweiz schreibt zu den Klebern: «Die Sticker sind teilweise industriell kompostierbar und wurden mit Blick auf die Umweltfreundlichkeit ausgewählt. Jedoch empfehlen wir, die Aufkleber vor dem Kompostieren zu entfernen, um sicherzustellen, dass die Kompostierung reibungslos verläuft.»

Espresso, 12.10.23, 8:10 Uhr

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