Worum geht’s? Auf der Autobahn fallen aktuell zwischen Freiburg und Düdingen seltsame Schilder auf: Eine blaue Blume, die an Enzian erinnert – teilweise auch rot durchgestrichen.
Was bedeuten die Schilder? Auf Anfrage heisst es beim zuständigen Bundesamt für Strassen (Astra), dass diese Signale auf Biodiversitätsflächen entlang von Autobahnen hinweisen. Astra-Sprecherin Sarina Keusch spricht von einer Art Anleitung für die Mitarbeitenden des Unterhalts: «Die Biodiversitätsflächen werden anders gepflegt als gewöhnliche Grünflächen. Beispielsweise gibt es einen anderen Mährhythmus. Die Schilder zeigen Anfang und Ende einer solchen Fläche an.»
Seit wann gibt es diese Signale? Der Bund möchte die Biodiversität und insbesondere die Artenvielfalt in der Schweiz fördern. Dazu beitragen sollen auch die 4000 Hektar Grünflächen, die im Besitz des Astra sind – Wiesen, Böschungen, Wälder. 20 Prozent dieser Flächen werden seit 2020 schrittweise zu Biodiversitätsflächen aufgewertet. Seit diesem Zeitpunkt seien auch solche Schilder im Einsatz, so Sprecherin Sarina Keusch.
Wo kann man die Schilder sehen? In einzelnen Kantonen finden sie sich entlang von Haupt- oder Nebenstrassen. Im Moment sind sie aber vor allem auf Autobahnabschnitten in der Westschweiz und im Raum Bern anzutreffen. Laut Sarina Keusch soll es in den nächsten Jahren immer mehr dieser Biodiversitätsflächen entlang von Autobahnen geben – etwa in der Ostschweiz, im Kanton Graubünden oder im Tessin: «Man wird sie wohl irgendwann in der ganzen Schweiz sehen.»
Sehen die Schilder überall gleich aus? Aktuell gibt es noch kein offizielles Schild für Biodiversitätsflächen in der Signalisationsverordnung. Derzeit sei man noch in einer Testphase, erklärt Keusch. Die für den Unterhalt zuständigen Gebietseinheiten könnten deshalb eigene Schilder verwenden. Ob es je ein offizielles Signal geben wird, ist noch offen.