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Sammelaktion Verwirrung um Spendensammlung für Sehbehinderte

Der Blinden- und Sehbehindertenverband warnt vor möglichen Betrügern. Der Blindenbund sagt, das seien wohl seine Leute.

Wenn Sie nächstens jemand auf der Strasse anspricht und Spenden sammelt für Menschen mit Sehbehinderung, dann lohnt es sich, genau nachzufragen, wer da wofür genau sammelt. Der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband warnt nämlich, es könnten Betrüger unterwegs sein, die in seinem Namen Geld sammeln. Diese Personen würden auch an Haustüren klingeln, heisst es in einer Mitteilung des SBV. Man habe vermehrt entsprechende Hinweise aus der Deutschschweiz erhalten.

Der Verband weist darauf hin, dass er selbst keine Sammlungen im öffentlichen Raum durchführe – man sammle auch nicht telefonisch oder an der Haustüre.

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Blindenbund sammelt derzeit auf der Strasse

Nach dieser Mitteilung des SBV meldete sich eine andere Organisation, die sich ebenfalls für Menschen mit Sehbehinderung einsetzt: der Schweizerische Blindenbund. Man sei derzeit mit einer grossen Öffentlichkeitskampagne unterwegs. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit seien das keine Betrüger gewesen. Beim Spendendienst des SBV sei es vielmehr zu einer Fehlinterpretation gekommen.

Betrug im Namen von Behindertenorganisationen ist bekannt

Der Blinden- und Sehbehindertenverband SBV räumt auf Anfrage ein, dass es möglicherweise zu gewissen Verwechslungen gekommen sei, dass also Leute vom Blindenbund fälschlicherweise für Betrüger gehalten worden seien. Ganz zurückziehen will der SBV die Warnung aber dennoch nicht, da nicht ausgeschlossen werden könne, dass nicht dennoch Betrüger unterwegs seien.

Tatsächlich ist Spendenbetrug im Namen von Behindertenorganisationen bekannt. Vor einer ähnlichen Betrugsmasche hatte im Herbst 2022 schon die Organisation Handicap International gewarnt. Damals sammelten Betrüger Geld für ein angebliches Zentrum für gehörlose Menschen. Und kürzlich warnte auch die Pro Senectute davor.

Espresso, 8.9.2023, 8:10 Uhr

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