Mitte Oktober endet der Support für Windows 10. Wer nichts unternimmt, riskiert die Sicherheit seines Computers. SRF-Digitalredaktor Jürg Tschirren beantwortet die wichtigsten Fragen.
Was passiert mit Windows 10?
Am 14. Oktober 2025 stellt Microsoft den Support für Windows 10 ein. Das bedeutet: Es gibt keine Updates mehr für das Betriebssystem – weder neue Funktionen noch Sicherheitsupdates. Rechner mit Windows 10 funktionieren weiterhin, aber sie werden zunehmend unsicher. Schon kurze Zeit nach dem Support-Ende könnten Hacker neu entdeckte Sicherheitslücken ausnutzen, die von Microsoft nicht mehr geschlossen werden.
Kann ich Windows 10 weiter nutzen?
Windows-10-Programme laufen weiter. Doch ohne Sicherheitsupdates steigt das Risiko von Cyber-Angriffen. Es ist darum dringend geraten, Windows 10 nicht ungeschützt weiterzunutzen. Ausserdem werden Drittanbieter nach und nach aufhören, ihre Software für Windows 10 zu pflegen. Selbst Microsoft-Programme wie Office 365 erhalten nach einer Übergangszeit nur noch Sicherheitsfixes, keine neuen Funktionen mehr. Auf Dauer wird ein Windows-10-PC immer weniger Aufgaben bewältigen können.
Gibt es eine Übergangslösung?
Mit dem Extended Security Update-Programm (ESU) können Nutzende die Lebensdauer von Windows 10 verlängern. Privatpersonen erhalten gegen eine Gebühr von rund 30 Franken ein Jahr zusätzliche Sicherheitsupdates, Unternehmen für rund 60 Franken pro Gerät sogar bis zu drei Jahre. Neu bietet Microsoft auch kostenlose Optionen an: Wer Windows Backup aktiviert oder 1000 Microsoft-Reward-Punkte einlöst, kann ein weiteres Jahr Support ohne Aufpreis erhalten. Damit gewinnt man zwar Zeit, eine endgültige Lösung ist das aber nicht.
Welche Ausnahmen gibt es?
Microsofts eigener Browser Edge wird ausnahmsweise bis mindestens Oktober 2028 weiter unterstützt, auch ohne kostenpflichtige Zusatzpakete. Das ist wichtig, weil der Browser die grösste Angriffsfläche für Cyberattacken bietet. Auch Microsoft Defender, der eingebaute Virenschutz, soll bis mindestens 2028 mit Sicherheitsdefinitionen versorgt werden, ebenso Microsofts Office-Apps wie Word, Excel oder Outlook. Diese erhalten aber keine neuen Funktionen mehr und bestimmte Fehler werden nicht mehr behoben, falls sie nur Windows 10 betreffen.
Soll ich auf Windows 11 umsteigen?
Für die meisten Nutzenden ist das wohl die beste Lösung. Der Umstieg ist kostenlos und läuft überwiegend problemlos. Voraussetzung ist, dass der Computer Microsofts relativ strengen Systemanforderungen erfüllt: Dazu gehören neben Prozessor und Speicher vor allem die Sicherheitsfunktionen Secure Boot und TPM 2.0. Hier lässt sich überprüfen, ob ein Gerät für den Umstieg infrage kommt.
Was tun, wenn mein Computer zu alt für den Wechsel ist?
Dann bleiben zwei Möglichkeiten: Entweder, einen neuen PC kaufen, auf dem Windows 11 vorinstalliert ist. Oder, ein alternatives Betriebssystem wie ChromeOS Flex oder Linux nutzen. Diese erfordern aber Einarbeitung und sind nicht für alle Programme geeignet.
Ist Windows 11 wirklich besser als Windows 10?
Microsoft wirbt mit höherer Stabilität und weniger Abstürzen. Viele Tester sehen die Unterschiede allerdings als gering. Auffällig ist vor allem die stärkere Integration von künstlicher Intelligenz – insbesondere durch den KI-Assistenten Copilot. Wer das nicht möchte, kann viele Funktionen deaktivieren. Microsoft macht klar, dass KI künftig eine zentrale Rolle im Windows-Ökosystem spielen soll.