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MSC zieht Zertifikate für Sardinen und Makrelen zurück
Aus Espresso vom 04.03.2019. Bild: Key
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Sardinen und Makrelen MSC zieht Zertifikate bei Sardinen und Makrelen zurück

Das Nachhaltigkeitslabel MSC zieht bei zwei wichtigen Sardinen- und Makrelenfischereinen das Zertifikat zurück.

Das Label MSC steht für nachhaltige Fischerei. Nun zieht MSC für zwei wichtige Betriebe das Zertifikat zurück. Und zwar für Makrelen aus dem Nordost-Atlantik und für Sardinen aus dem Golf von Biskaya.

Die Begründung: Es wurden mehr Tiere gefangen als erlaubt. Zudem seien die Bestände wegen Überfischung gefährdet. Tierschützer der Tierschutzorganisation Fair Fish sind erfreut. Sie fordern schon lange, dass überfischte Bestände geschont werden.

Die betroffenen Fischereien erhalten das MSC-Siegel erst dann wieder zurück, wenn sie ihre Fangmengen auf ein wissenschaftlich empfohlenes Mass reduzieren, heisst es bei MSC. Konkret müssen die suspendierten Fischereien innerhalb von 90 Tagen einen Aktionsplan gegen die Überfischung vorlegen. Und diesen erfolgreich umsetzen.

«Es ist wichtig, ein Zeichen zu setzen»

Wenn sie gegenüber unabhängigen Gutachtern beweisen können, dass die Massnahmen tatsächlich greifen, können sich die suspendierten Fischereien wieder für das MSC-Label bewerben.

Ob der Entzug des MSC-Labels für die Bestände der Sardinen und Makrelen tatsächlich etwas bringt, ist offen. MSC sagt, ein gewisser Druck sei da. Die beiden Betriebe seien grosse Player im weltweiten Sardinen- und Makrelen-Geschäft. Umso wichtiger sei es, ein Zeichen zu setzen.

Und was macht der Detailhandel?

Wie reagiert der Schweizer Detailhandel auf diesen Schritt? Bei Migros sind diverse Konserven und ein Tiefkühlprodukt betroffen. Man prüfe nun, ob man auf andere MSC-zertifizierte Fischereien umstellen könne. Wenn nicht, will Migros mit dem WWF abklären, welche Alternativen ohne MSC-Zertifizierung zur Verfügung stünden.

Gleiches hört man von Konkurrentin Coop. Beide sagen jedoch, man nehme die betroffenen Produkte nicht aus dem Regal. Die Restbestände wollen die beiden Grossverteiler noch verkaufen.

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