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Aus allen Wolken Was tun, wenn der Cloudspeicher voll ist?

«Dein iCloud-Speicher ist voll.» Erst als sie diese Meldung liest, wird einer Apple-Kundin klar, dass ihre privaten Daten vom Smartphone in ein Datencenter von Apple wandern. Sie wolle aber ihre Daten gar nicht in der iCloud sichern, schreibt sie SRF, und: «Was passiert überhaupt in diesen Wolken?»

Schickt das Handy meine Daten in die Cloud? Beim iPhone ist die iCloud vorinstalliert und läuft ab Inbetriebnahme des Telefons. Die Cloud ist zentraler Bestandteil des Apple-Systems: Die User sollen von allen Geräten auf ihre Daten zugreifen können und es werden automatisch Backups erstellt. Will man das nicht, muss man die Funktion in den Einstellungen ausschalten. Auf den meisten Android-Smartphones hingegen ist mit Google Drive zwar eine Cloud vorinstalliert, aber nicht aktiviert. Will man die Cloudfunktionen nutzen, muss man sie einschalten.

Einstellungen zur Cloud

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  • iPhone: Einstellungen > iCloud
  • Android: Einstellungen > Google oder Apps > Drive.

Wenig kostenloser Speicher: Sowohl Apple als auch Google bieten eine gewisse Menge Speicher gratis: Bei iCloud sind es 5 GB, bei Google Drive 15 GB. Beides reicht wohl bei den Meisten nicht besonders lange: Macht man 20 Fotos pro Tag, braucht man im Jahr über 20 GB nur für die Fotos.

Sobald der kostenlose Speicherplatz aufgebraucht ist, heisst es: Mehr kaufen. Spätestens dann lohnt es sich, zu überlegen, wofür man den Cloud-Speicher eigentlich braucht und welche Alternativen es gäbe.

Speicher voll – was tun?

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  • Grosse Dateien löschen: Indem man Videos oder Mails mit grossen Anhängen löscht, kann man Speicher frei geben.
  • Backups ausschalten: Nicht von allen Apps brauchen wir Backups. In den Einstellungen kann man wählen, welche Anwendungen Backups in der Cloud erstellen sollen.
  • Mehr Speicher kaufen: Entweder man kauft direkt beim Handy-Anbieter Speicher dazu, oder man sucht sich eine alternative Cloud. Zusätzlich kann man auch Backups auf einer externen Festplatte erstellen.

Alternative Cloud-Anbieter: Beim Cloud-Anbieter landen private, sensible Daten. Daher ist guter Datenschutz zentral. Damit das Schweizer Datenschutzgesetz greift, sollte man darauf achten, dass der Firmensitz eines Cloud-Anbieters und seine Server in der Schweiz sind. Ausserdem ist es wichtig, dass alle Daten Ende-zu-Ende verschlüsselt werden. So kann der Anbieter die Daten nicht einsehen und sollten die Daten gestohlen werden, können auch Hacker nichts damit anfangen.

Schwarzes, würfelförmiges Gebäude
Legende: Datacenter in Rafz Die Schweiz hat mit fast 90 Rechenzentren die höchste Pro-Kopf-Dichte in Europa (Quelle: Netzwoche) imago images

Harddisk – doppelt hält besser: Wäre es nicht einfacher, die Daten auf einer externen Festplatte (Harddisk) zu speichern? Für wichtige Daten wird empfohlen, beides zu machen. Die Cloud und die Harddisk bieten nämlich unterschiedliche Vorteile: Die Harddisk kann nicht plötzlich ihre Geschäftsbedingungen ändern oder schliessen. Bei einem Einbruch oder einem Hausbrand hingegen sind die Daten in einem fernen Datenzentrum besser aufgehoben.

Cyberhygiene

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Die bestgeschützte Cloud hilft nichts, wenn man selber die Türe offen stehen lässt. Wie immer sollte man auch bei der Cloud ein starkes Passwort wählen, 2-Faktor-Authentifizierung aktivieren und nur von sicheren Netzwerken aus auf die Daten zugreifen.

SRF 1 Espresso, 29.4.2024

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