Die Zahlen sind eindrücklich: In der Schweiz landen während der Fasnacht jedes Jahr Hunderte Tonnen Konfetti auf dem Boden. Über zwei Drittel davon, rund 200 Tonnen, produziert die einzige Konfetti-Fabrik der Schweiz, die Kurt Hauser AG in Näfels GL.
Geschäftsführer Hans Rudolf Streiff erklärt auf Anfrage, beim Papier handle es sich um zertifiziertes Recycling-Papier mit unbedenklichem Farbstoff.
Der Rest des Konfettis für die Schweizer Fasnacht kommt vor allem aus Italien. Importeur ist die Fortura AG. Geschäftsführer Pietro Papini erklärt ebenfalls, das Papier und der Farbstoff für dieses Konfetti seien unbedenklich für die Umwelt.
Das billigere, farblich gemischte Konfetti würde auch aus Zeitschriften oder zum Beispiel aus in der Produktion von Geschenkpapier übrig gebliebenen Papierrollen hergestellt.
Problem mit Plastikkonfetti war ein Einzelfall
Vor rund acht Jahren war die Fortura AG in den Schlagzeilen wegen Plastik-Konfetti. Die Gemeinde Andelfingen musste Abwasserleitungen spülen und Bachbette vom Plastik befreien. Laut Pietro Papini hatte ein Lieferant für eine Charge unerlaubterweise plastifiziertes Papier verwendet.
Es sei vertraglich festgehalten, dass man kein Papier mit Plastik oder zum Beispiel auch silbrigem Aluminium akzeptiere. Das sei seither auch nicht mehr vorgekommen.
Der grösste Teil wird verbrannt – der Rest verrottet
Verschiedene Gemeinden erklären auf Anfrage des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso», dass der allergrösste Teil des Konfettis nach der Fasnacht eingesammelt und in der Kehrichtverbrennung landen würde. Dazu gehört auch der Teil, der über die Kanalisation in Auffangbecken landet.
Wenn das Papier für Konfetti keine umweltschädlichen Stoffe enthalte, sei auch der Rest, der zum Beispiel in Seen und Flüssen landet, kein Problem. Das Papier würde dort einfach verrotten.
Auch Umweltverbände sehen beim Konfetti kein grosses Problem, auch wenn es keine Studien zum Umwelteinfluss gibt. Die Stiftung praktischer Umweltschutz Pusch erklärt auf Anfrage, dass das viele Einweggeschirr, dass während der Fasnachtszeit verbraucht wird, belastender sein dürfte.