Bei Stau vor dem Gotthard in Richtung Süden heisst es in den Verkehrsnachrichten immer wieder: «Die Einfahrt Göschenen ist gesperrt.» Damit will die Verkehrspolizei Uri verhindern, dass Autofahrer den Stau auf der Autobahn über die Kantonsstrasse umfahren. Denn so gäbe es kein Durchkommen mehr für die Rettungskräfte.
Wie Oliver Schürch, Chef der Bereitschafts- und Verkehrspolizei des Kantons Uri gegenüber dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» erklärt, wird die Einfahrt bei einem Stau von drei Kilometern Länge geschlossen. Kameras entlang der Autobahn erfassen die Blechlawine und entsprechend wird die Schliessung eingeleitet.
Ab drei Kilometer Stau geht die Einfahrt zu
Mitarbeitende der Kantonspolizei rücken aus, schliessen die Barriere und stellen Leitkegel auf. Die Signalisation wird von der Zentrale aus umgestellt. Ab diesem Moment ist die Einfahrt geschlossen. Und zwar ausnahmslos. Das heisst: Auch Anwohner müssen einen Umweg in Kauf nehmen.
Passiert im Gotthardtunnel bei Stau ein Unfall, können Rettungskräfte über eine Noteinfahrt in den Tunnel einfahren.
Sperrung über «verlängerte Wochenenden»
Dieser Tage ist die Sperre der Einfahrt Göschenen Routine für die Polizei. Oliver Schürch stellt in den letzten Jahren vermehrt fest, dass sich der Stau nicht mehr nur auf die Wochenenden in den Ferien beschränkt. Zum Teil muss die Einfahrt bereits am Donnerstag gesperrt werden, und kann erst am Dienstag wieder geöffnet werden. Auch an Ostern oder Pfingsten ist die geschlossene Einfahrt die Regel.
In der Gegenrichtung passiert übrigens bei der Einfahrt Airolo bei entsprechender Staulage dasselbe. Wie Oliver Schürch erklärt, ist man diesbezüglich jederzeit mit den Kollegen im Tessin im Kontakt.