Mathematik, Thema: Gewichte – das stand bei der dritten Klasse der Primarschule Hendschiken AG auf dem Programm. «Es stellte sich heraus, dass manche Mehle zu viel Verlust haben und es steht immer 1 kg drauf. Müssten die Hersteller nicht von Anfang an mehr Mehl einfüllen?», schrieben die Schülerinnen und Schüler dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». Die Klasse legte eine Tabelle mit den gemessenen Werten bei. Die Abweichungen sind in der Tat teilweise beträchtlich.
Bis 20 Gramm weniger ist erlaubt
Das Konsumentenmagazin «Espresso» fragt beim Institut für Metrologie (Metas) in Bern nach. Das Metas überprüft die korrekten Mengenangaben auf Fertigpackungen wie Mehl, Zucker, Früchte oder Schokolade. Gewichtsexperte Hans-Peter Vaterlaus sagt: «Bei einem Kilo Mehl kann es sein, das die Packung mit der Lagerung an Gewicht verliert. Der sogenannte Schwund darf aber nicht mehr als zwei Prozent betragen.» Bei einem Kilo Mehl wären das also höchstens 20 Gramm. Dieser Verlust müsse der Konsument übernehmen, obwohl er dafür kein Mehl, sondern nur Luft erhält. Grund für den Gewichtsschwund sei, dass in jeder Packung immer auch etwas Feuchtigkeit sei, die dann verdunste.
Der Mittelwert zählt
Auch wenn das Mehl abgefüllt werde, seien bei der Produktion kleinere Abweichungen möglich, sagt Vaterlaus: «Es kann sein, dass es Packungen gibt, die 10 Gramm zu wenig drin haben, andere müssen dafür 10 Gramm zu viel drin haben. Der Mittelwert zählt. Er muss dann über eine Produktionsstunde gemessen wieder ein Kilo ergeben.» Darum mache es wenig Sinn, einzelne Packungen anzuschauen. Doch es komme immer wieder vor, dass sich Konsumenten beim Metas melden, die sich über zu wenig Mehl oder Zucker in der Kilopackung ärgern.