«Warum ist es bei gewissen Orangen unmöglich, sie zu schälen und anschliessend schön sauber die Schnitze herauszulösen?», will ein «Espresso»-Hörer wissen. Bei Blondorangen sitze oft eine Minifrucht in der eigentlichen Frucht. So liessen sich keine Schnitze machen, vielmehr zerreisse das Fruchtfleisch. Es bleibe ihm nichts anderes übrig, als auf Blutorangen auszuweichen.
«Eine Laune der Natur»
Was der Hörer da als mühsam empfindet, hat einen Namen: Navel-Orangen. Früchtehändler Tiziano Marinello erklärt gegenüber «Espresso», dass das vermeintliche Ärgernis des Hörers diese Frucht einzigartig macht und sie deshalb auch ihren Namen Navel bekommen habe: «Aussen an der unteren Seite ist eine Art Nabel sichtbar und die kleine Orange innerhalb der Frucht ist eine Zwillingsfrucht. Diese Sorte gibt es seit rund 200 Jahren.» Es sei wohl eine Laune der Natur gewesen, eine Mutation, ursprünglich aus Brasilien.
Vorteile der Navel-Orange überwiegen eindeutig
Die Navel-Orange sei weit verbreitet, weil sie sehr resistent sei, äusserst saftig, und das Verhältnis von Säure und Süsse sei optimal, ergänzt Tiziano Marinello. Und er bricht für die alte Sorte eine Lanze: «Wer das nächste Mal in der Orange eine Zwillingsfrucht entdeckt, sollte sich freuen, weil er weiss: Das ist eine Navel-Orange, die ist vor 200 Jahren entstanden, weil es die Natur so wollte. Und dank dieser Mini-Frucht hat sie auch keine Kerne!»
Voilà. Ein Hoch auf die Navel-Orange, auch wenn das Schälen und Teilen in Schnitze manchmal eine schwierige Angelegenheit ist. Sie schmeckt köstlich.