Das sei tatsächlich ein alter Zopf, bestätigt Daniel Hofer, Präsident von Avenergy Suisse, der ehemaligen Erdöl-Vereinigung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es fast ausschliesslich Benzin mit Bleizusatz, als Schmierstoff für den Motor. Irgendwann realisierte man aber, dass Blei pures Gift ist: Für die Umwelt, aber auch für die Menschen, die damit arbeiten mussten. Aus der damaligen Zeit ist überliefert, dass Arbeiter, die die giftigen Dämpfe einatmeten, Halluzinationen hatten.
Blei ist giftig
Kein Wunder war bald klar – Blei im Benzin muss weg. Gleichzeitig kamen in den 80er-Jahren immer mehr Autos mit Katalysatoren auf den Markt, die kein verbleites Benzin vertragen. «Am Anfang hatten aber nicht alle einen Katalysator. Darum unterschied man an der Tankstelle zwischen verbleitem Benzin, das war das Normalbenzin, und bleifreiem», erklärt Daniel Hofer.
Es ging trotzdem noch erstaunlich lange, bis die Autobesitzer tatsächlich bleifreies Benzin in ihre Tanks füllten. Obwohl schon damals nur noch alte Auto-Modelle Blei benötigten, hielt sich hartnäckig die Mär, bleifreies Benzin schade dem Motor.
Nach und nach verschwand die Blei-Variante trotzdem an der Zapfsäule. Bis im Januar 2000 in Europa definitiv Schluss war mit Blei im Benzin. Seit 20 Jahren ist es nun verboten. Der Name «bleifrei», er blieb.