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«Schlauer i d’Wuche» Putzmittel: Was heisst «98% abbaubar»? Und wo bleibt der Rest?

Putzmittel mit Öko-Label werben mit Zahlen wie «in 28 Tagen zu 98% abbaubar». Diese Angaben basieren auf Labortests.

Eine Frau staunt über die Angaben auf dem Öko-Crèmereiniger: Es heisst, dass dieses Putzmittel innerhalb von 28 Tagen zu 98 Prozent biologisch abbaubar sei, und sie fragt sich: «Was heisst das eigentlich? Und wo bleiben die zwei übrigen Prozent?».

Anke Schäfer ist Biologin und Mediensprecherin des Schweizerischen Zentrums für angewandte Ökotoxikologie. Sie erklärt im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso», dass diese Angaben aus einem standardisierten Labortest stammen, welche sämtliche Putzmittel oder auch Duschgels durchlaufen müssen, von Gesetzes wegen. «Man mischt den Reiniger mit Wasser und Klärschlamm, und gibt das Ganze in einen Kolben. Dann wird diese Mischung während 28 Tagen geschüttelt und am Ende misst man, wie viel Kohlenstoff man noch nachweisen kann.»

Denn Reinigungsmittel bestehen aus organischen Stoffen, welche Kohlenstoff enthalten. Diese sind schädlich für die Umwelt.

Unterschied zwischen Labortest und echter Kläranlage

Im normierten Labortest schneiden also Ökolabels sehr gut ab, mit einer biologischen Abbaubarkeit von 98 oder sogar 100 Prozent. Die restlichen zwei Prozent im konkreten Fall des Crèmereinigers sind als Kohlenstoff noch messbar. Anke Schäfer erklärt, dass dieser Rest in der echten Kläranlage entweder «doch abgebaut, er am Klärschlamm absorbiert wird oder im Wasser bleibt».

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Das gesetzliche Minimum für die biologische Abbaubarkeit von allen Putzmitteln oder Duschgels liegt bei 60 Prozent bzw. 70 Prozent, es gibt zwei verschiedene Testverfahren. Und so sei der Wert von 98 Prozent ein sehr guter, schätzt die Fachfrau ein.

Dass Ökolabels ihre Spitzenwerte auf die Verpackung schreiben, gehört wohl auch zur Verkaufsstrategie, denn es gibt keine Pflicht, die Angaben transparent zu machen.  

Tipp: Nur so viel Putzmittel wie nötig

Ob mit Ökolabel oder ohne: Putzmittel immer so dosieren, dass man nur so viel wie nötig braucht. So gelangen so wenige schädliche Stoffe wie möglich in die Umwelt.

Espresso, 12.02.24, 08:10 Uhr

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