Die getesteten GPS-Sportuhren unterscheiden sich bei der Genauigkeit und Zuverlässigkeit deutlich. Besonders beim Erfassen der zurückgelegten Höhenmeter sei die Ungenauigkeit gross, sagt Testleiter Gregor Feneberg. «Grössere Unterschiede gibt es auch in der Bedienbarkeit der Uhren und in der Funktion.»
«Kassensturz» und «Saldo» liessen im Münchner BBM-Testlab acht GPS-Uhren testen: auf Genauigkeit, Akkulaufzeit, Bedienung, Tragekomfort und Menü. Bei sieben handelt es sich um Sportuhren, zum Vergleich war eine Smartwatch von Apple im Test. Alle Uhren ermöglichen dank GPS-Empfang die Ortung ohne Smartphone.
Für die Beurteilung testete das Labor die GPS-Uhren in einem ausführlichen Praxistest unter realen Bedingungen und massen die Akkulaufzeiten im Labor.
Ärgernis Ortung via GPS
Mit Gesamturteil «ungenügend» schneidet die Fitbit-Uhr Versa 3 mit Touchscreen ab. Sie zeichnete die Strecken teils verspätet oder sogar fehlerhaft auf. Kurz: Sie ist zu wenig zuverlässig.
Auch dauert es zu lange, bis Versa 3 Satelliten-Signale empfängt. Es ist ärgerlich, wenn man vor jedem Training mehrere Minuten warten muss, bis die Uhr endlich bereit ist. Und schliesslich hat Fitbit die kürzestete Akkulaufzeit aller Uhren im Test und eine Schnellladung auf 15 Prozent dauert am längsten.
Testresultate im Überblick
Keine konkreten Stellungnahmen
Die Verzögerung, bis sich die Uhr lokalisiert hat, ist übrigens auch ein Schwachpunkt der Uhren von Xiaomi, Huawei und Suunto. Zu Xiaomi Amazfit Stratos: Sie ist ebenfalls «ungenügend», und zwar nicht nur in der Ortung, auch in der Genauigkeit von Höhenprofilen und Pulsfrequenz und im Zusammenspiel mit App und Web.
Der Geschäftsführer von Xiaomi in Deutschland sagt, Stratos sei kein aktuelles Modell, deshalb klappe das Zusammenspiel der Uhr mit Web und App schlecht. In der Schweiz würden ältere Modelle verkauft, weil bislang ein offizieller Vertrieb fehle.
Fitbit bedauert das ungenügende Ergebnis. In anderen Tests habe Versa 3 besser abgeschnitten. Man sei mit einigen Kritikpunkten nicht einverstanden, wolle aber das Feedback für künftige Entwicklungen berücksichtigen. Huawei weist darauf hin, dass im Test nicht die neuste App-Version Verwendung fand.
Drei Uhren sind gut
Alle anderen Uhren erreichten im Test Gesamturteil «genügend» oder «gut». Testsieger mit Note 5,0 ist Forerunner 245 Music von Garmin. «Sie ist bei Pulswerten und Streckenaufzeichnung sehr genau», sagt Testleiter Gregor Feneberg. Nur wenig schlechter schneidet Polar Vantage M ab. Sie zeichnet die Herzfrequenz am genausten auf und ist rund 100 Franken günstiger als der Testsieger. Die «Newcomer-Marke» Coros verpasst ein «gutes» Gesamturteil nur knapp, die getestete Uhr Apex ist allerdings noch teurer als das Garmin-Modell.
Smartwatch von Apple im Vergleich
Neben den reinen GPS-Sportuhren liess «Kassensturz» zum Vergleich eine Apple Watch 6 testen. Auch diese Uhr schneidet «gut» ab. Sie überzeugt bei der Genauigkeit der Pulswerte und reagiert bei der GPS-Ortung sogar am schnellsten. «Allerdings ist der Akku im Vergleich deutlich schwächer, man muss die Uhr jeden Abend aufladen.»