Grillprofis schwören auf Kohle. «Nur schon wegen dem besseren Geschmack. Kohle gibt beim Grillieren einfach das richtige Feeling!», sagt Jessica Maggetti, Gründungsmitglied der Swiss Fire Devils und aktuelle Grill-Schweizermeisterin. Für die Meisterin ist klar: Gute Grillkohlen müssen heiss und ausdauern sein. Doch sind das nicht alle?
Die Grillkohlen im Überblick
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Um diese Frage zu klären, schicken «Kassensturz» und die Zeitschrift «K-Tipp» zehn der meistverkauften Grillkohlen aus dem Schweizer Detailhandel ins Prüflabor PZT im norddeutschen Wilhelmshaven. Der Test-Ingenieur unterzieht die Kohlen einem Testparcours. Besonders schwer gewichtet «Kassensturz» die Höhe und die Stabilität der gemessenen Temperaturen.
Grosse Unterschiede bei Hitze und Ausdauer
Zwei Produkte zeigen Schwächen beim Hauptkriterium Hitze: Die FSC-gelabelte Kohle von Giardino, eingekauft bei Migros. Sie kommt nie über 220 Grad. Und die Holzkohle Gryfskand von Denner. Nach einer Stunde misst der Prüfer hier nur noch 150 Grad. Das ist zum Garen noch ok, aber nicht zum hart anbraten. Beide erreichen deswegen die Gesamtwertung «genügend».
Sechs Grillkohlen schneiden «gut» ab: Die Produkte von Bauhaus, Aldi, Obi, Coop, Hornbach und Landi erreichen eine gute Maximalhitze. Zwei davon sind aber nicht sehr temperaturstabil: «Grill Professional» von Bauhaus, wie auch «BBQ Grillholzkohle» von Aldi (die günstigste im Test) verlieren mehr als 20 Prozent der Temperatur zwischen den Messpunkten 15 und 30 Minuten in der Prüfung.
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Zwei Grillkohlen teilen sich das Siegerpodest mit knappem Vorsprung. Mit der Schulnote 5,5 und dem Prädikat «sehr gut» sind diese Grillkohlen die Testsieger: von Weber die Premium Holzkohle und Torero von Landi, beide mit FSC-Label. Sie kombinieren eine grosse Hitze mit guter Temperaturstabilität am besten.
Deutlich bessere Herkunfts- und Inhaltsdeklarationen
Es besteht immer die Gefahr, dass auch Tropenholz aus Raubbau in unseren Grillsäcken steckt. «Kassensturz» hatte deshalb schon vor sieben Jahren überprüft, was die Herkunfts-Angaben auf den Säcken wert sind. Wissenschaftler des Hamburger Thünen-Instituts für Holzforschung analysierten Kohle aus Schweizer Läden und glichen sie mit einer riesigen Holzdatenbank ab. Der Befund war erschreckend: 40 Prozent der Proben enthielten Hölzer aus tropischer oder subtropischer Herkunft, deklariert war das nicht oder nur unzureichend.
«Kassensturz» wiederholte nun den Test in Hamburg. Erfreulich: Die Deklarationen sind grösstenteils korrekt. Einzig das Produkt von Bauhaus deklariert erneut falsch: keine Spur von «Buche, Hainbuche und Eiche», sondern 100 Prozent fremde Hölzer. Weil keine geschützten Arten dabei waren, gab es keine Abwertung. Bauhaus bestätigt den Befund und verspricht: «Dies werden wir entsprechend korrigieren und in der Deklaration berücksichtigen.»