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Hundeboxen fürs Auto im Test Diese Hundeboxen können bei einem Unfall zur Gefahr werden

Vier von neun Transportboxen versagen im Crashtest. Vor allem Günstige fallen durch.

Bei einem Unfall kann ein grosser Hund, der durch das Fahrzeug geschleudert wird, Kräfte im Tonnenbereich entwickeln. Eine potenziell tödliche Gefahr für Hund und Mitfahrende. Frühere Tests haben gezeigt, dass Hundegeschirre, mit denen der Hund mit Gurten im Auto festgeschnallt wird, durchs Band nicht genügend Sicherheit bieten. 

So haben die Hundeboxen abgeschnitten

Darum testen «Kassensturz» und der Touring Club Schweiz TCS neun Hundeboxen, in denen der Hund im Kofferraum oder auf dem Rücksitz mitreist: Wie gut schützen die Boxen bei einem Unfall Hund und Mitfahrende? Und wie bequem sind sie zu benutzen – für Zwei- und Vierbeiner?  

Vier Boxen versagen im Crashtest 

Der Härtetest simuliert einen Frontalaufprall mit 50 Kilometern pro Stunde. Dem halten die getesteten Boxen von Roony, Cadoca, Freezack und Trixie nicht stand: Die Wände zersplittern und der Hund bleibt nicht in der Box – ernsthafte Verletzungsgefahr für Hund und Fahrzeuginsassen sind die Folge. Die Boxen von Cadoca und Roony fallen gar komplett auseinander. 

So wurde getestet

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  • Kriterium Sicherheit (50 Prozent der Gesamtnote): Ein Frontalaufprall mit 50 Kilometern pro Stunde und ein Ausweichmanöver mit 55 Kilometern pro Stunde wurden mit einem 7,6 kg schweren Hundedummy in der Box durchgeführt. Anhand von Videoaufnahmen und Beschleunigungs-Sensoren und wurde bewertet, wie sicher gut die Boxen Hund und Mitfahrende bei einem Unfall schützen. 
  • Kriterien Eignung für den Hund (25 Prozent), Handhabung (20 Prozent), Reinigung und Pflege (5 Prozent): Zwei Experten bewerten die Boxen auf ihre Tierfreundlichkeit, etwa Verletzungsgefahren, Rutschfestigkeit und Belüftung. Zudem prüften sie, wie einfach die Boxen einzubauen, zu sichern und zu reinigen sind, und ob sie sich problemlos mit einer Hand bedienen lassen, um den Hund hineinzusetzen.  

Das Fazit von Testleiter Sandro Capun ist klar: «Bei diesen relativ günstigen Boxen bekommt man, was man bezahlt – und das ist gerade punkto Sicherheit nicht viel.» Der Aufpreis für eine sichere Box aus qualitativ hochwertigen, langlebigen Materialien lohne sich. 

Grosse Händler nehmen Boxen nach Test aus dem Sortiment 

Decathlon, Galaxus und Qualipet nehmen die Boxen von Roony, Cadoca und Freezack wegen der Sicherheitsmängel aus ihren Shops. Die Hersteller dieser Produkte haben gegenüber «Kassensturz» keine Stellung genommen. 

Die Firma Trixie schreibt Kassensturz zum schlechten Abschneiden ihrer Box: «Die Ergebnisse des TCS-Tests nehmen wir ernst und werden diese im Rahmen unserer Produktentwicklung sorgfältig prüfen.» 

Sichere Boxen gibt es für Kofferraum und Rücksitz 

Vier Boxen überstehen den Crashtest schadlos und überzeugen auch im Handling: Testsieger ist das Modell Premiumkennel von Schmidt Fahrzeugbau, welches mithilfe der Sitzgurte auf dem Rücksitz fixiert wird. Damit eignet er sich auch für Autos ohne ausreichend Platz im Kofferraum.

Fast ebenso gut bewertet, aber deutlich günstiger: das Modell Pro 1 von 4Pets für den Kofferraum. Mit einem Preis von 339 Franken der Preis-Leistungs-Sieg. Ebenfalls rundum überzeugend schneiden die Selbstmontagebox von Schmidt für den Kofferraum und das Modell Crispin von Tavo für den Rücksitz ab. 

Wie finde ich die richtige Grösse für meinen Hund? 

Optimale Sicherheit bietet nur eine Hundebox in der passenden Grösse. Hundesicherheits-Spezialist Sascha Grunder vom TCS erklärt: «Der Hund muss frei liegen, sich drehen und aufsitzen können.» Zu gross sollte die Box aber nicht sein, da der Hund bei einem Crash sonst gefährlich weit durch die Box geschleudert werden könnte. Für entspanntes Reisen mit Hund gibt Sascha Grunder Hundehaltenden zwei Tipps mit auf den Weg: 

  • Den Hund vor der ersten Reise an die Box gewöhnen: Am besten nimmt man die Hundebox dafür in die Wohnung und lässt den Hund darin fressen, spielen und schlafen. 
  • Genügend Pausen einplanen: Damit der Hund sich bewegen, sich versäubern und etwas trinken kann, empfiehlt der erfahrene Hundespezialist, alle zwei Stunden eine Pause einzulegen. Wichtig: Den Hund nie im geschlossenen Auto zurücklassen, bei Sonneneinstrahlung kann sich das Fahrzeug schnell aufheizen. 

Zum Download

 

Kassensturz, 7.10.25, 21:10 Uhr

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