«Kassensturz» und K-Tipp liessen 13 der meistverkauften Olivenöle «Extra vergine» vom Schweizer Olivenölpanel SOP auf die geschmackliche Qualität testen. Die Öle kosten im Laden zwischen 7.95 und rund 40 Franken pro Liter.
So haben die Olivenöle abgeschnitten
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Ein Öl hat laut SOP einen sensorischen Fehler und dürfte deshalb nicht als «extra vergine» verkauft werden. Ein weiteres Öl fällt sensorisch durch. Zwei Öle werden als «sehr gut» eingestuft.
Was ist «Extra vergine»?
Der Begriff «Extra Vergine» oder «Extra Nativ» ist gesetzlich streng geregelt. Anette Bongartz, Co-Leiterin des Schweizer Olivenölpanels, erklärt, dass Olivenöl dieser Kategorie bestimmte chemische und sensorische Kriterien erfüllen muss. Dazu gehören eine ausgeprägte Fruchtigkeit sowie eine gewisse Bitterkeit und Schärfe.
Das Wichtigste: Es darf keinerlei sensorische Fehler aufweisen, die auf Produktions- oder Lagerungsfehler hindeuten. Martin Popp, Co-Leiter Schweizer Olivenölpanel, fasst es so zusammen: «Die Idee von extra nativem Olivenöl ist, dass ich eine frische, unverletzte Frucht vom Baum nehme und sie möglichst schnell zu Olivenöl verarbeite und das möglichst sauber und ohne Fehler.»
Wenn «Extra vergine» nur auf dem Etikett steht
Das Öl «Primadonna» von Lidl hat laut den Prüfern des SOP einen Fehler. Laut Expertin Maria Bitonti sei es «stichig, schlammig». Ein Urteil, das eine Mehrheit des Panels teilt. Das Panel beurteilt das Öl deshalb nicht als «extra vergine», sondern bloss als «vergine».
Lidl schreibt dazu, das gleiche Produkt der gleichen Charge sei von einem akkreditierten, deutschen Gremium geprüft worden: «Bei der Authentizitätsprüfung entsprach das Produkt den Vorgaben. [...] Die abweichende Beurteilung durch das SOP können wir nicht nachvollziehen.»
Von sensorisch «ungenügend» bis «sehr gut»
Zwar als «extra vergine», dafür sensorisch als «ungenügend» beurteilt das SOP das Öl «Ybarra», gekauft bei Denner, mit 7.95 Franken das günstigste Öl im Test. Es sei nicht sauber, nicht rein. Und es seien möglicherweise zu reife Früchte verarbeitet worden, so die Experten.
Via Denner lässt der Hersteller verlauten: «Es ist gut dokumentiert, dass Panelbewertungen je nach Ausbildungsniveau, Umgebungsbedingungen und subjektiver Interpretation sensorischer Schwellenwerte Schwankungen aufweisen können.»
Dem ist entgegenzuhalten, dass das Schweizer SOP laufend geschult und die Qualität der sensorischen Beurteilungen kontinuierlich überprüft wird.
Das Prädikat «sehr gut» vergibt das Panel für zwei Öle: Iliada, gekauft bei Coop (Fr. 25.90 / Liter). Die beste Note vergibt das Panel dem Olivenöl Manor bio (Fr. 21.50 / Liter).
Der Schweizer Markt und globale Trends
Die allgemeine Qualität der Olivenöle auf dem Schweizer Markt wurde von den Experten als «sehr hoch» eingeschätzt. Die Olivenöle seien besser geworden im Vergleich zu vor 10 bis 15 Jahren. Der Markt habe einen Sprung gemacht, besonders in Bezug auf das Kriterium Bitterkeit.
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Oft sind die im Handel erhältlichen Öle «Blends» – Mischungen aus verschiedenen Olivensorten oder sogar Ölen aus unterschiedlichen Ländern. Dies ist nicht unbedingt negativ, sondern dient dazu, ein harmonisches und «alltagstaugliches» Produkt zu schaffen, das weniger «Ecken und Kanten» hat als ein sortenreines Öl. Martin Popp erklärt, dass reine Sorten oftmals kantigere Öle ergeben, die für Experten sehr gut sind, aber für den Alltag weniger «gefällig» sein können.