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Toys Report 2018 Schlimme Zustände in chinesischen Spielzeugfabriken

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Organisation «China Labor Watch» schildert erschreckende Arbeitsbedingungen in chinesischen Spielzeugfabriken. Internationale Spielwarenkonzerne lassen dort produzieren.
  • Zu den Missständen gehören zu lange Arbeitszeiten, zu tiefe Löhne, mangelnde Arbeitssicherheit und schlechte Unterkünfte. Das Arbeitsrecht werde mehrfach verletzt.
  • «China Labor Watch» und ihre Partner wie «Solidar Suisse» fordern die Spielwarenkonzerne auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen und sich aktiv für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen.
  • Mehrere Spielzeughersteller sagen gegenüber dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso», sie würden den Report ernst nehmen. Einzelne geben an, die kritisierten Punkte vor Ort überprüfen zu wollen.

Spielsachen, die Schweizer Kinderaugen zum Strahlen bringen, werden oft unter miserablen Arbeitsbedingungen hergestellt. Der «Toys Report 2018» schildert die Zustände in vier chinesischen Spielzeugfabriken. Diese arbeiten unter anderem für die Marktgiganten Disney, Hasbro und Mattel sowie für die deutschen Hersteller Ravensburger, Schleich und Simba Dickie. Um für den Bericht zu recherchieren, arbeiteten Leute der Organisation «China Labor Watch» inkognito in diesen Fabriken.

Giftige Chemikalien und keine Schutzausrüstung

Der Bericht schildert eine Reihe von Missständen, insgesamt 23 Verstösse gegen das chinesische Arbeitsrecht. So müssten die Arbeiterinnen und Arbeiter viel zu lange arbeiten, die Löhne seien zu tief und die Arbeitssicherheit mangelhaft. Die Angestellten wüssten beispielsweise nicht, wie gefährlich die Chemikalien seien, mit denen sie arbeiten müssten.

Sie würden auch keine Schutzausrüstung und kein Sicherheitstraining erhalten. Die Arbeiterinnen seien oft unter schlechten hygienischen Bedingungen in Mehrbettzimmern untergebracht. Unabhängige Gewerkschaften würden genauso fehlen wie Anlaufstellen in den Betrieben, um sich zu beschweren.

Drei Minuten, um dem Management ins Gewissen zu reden

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Konzerne setzen Fabriken unter Preisdruck

«China Labor Watch» und ihre Partnerorganisationen wie «Solidar Suisse» werfen den Spielwarenkonzernen vor, ihre Verantwortung nicht wahrzunehmen. Stattdessen würden sie die Fabriken durch Preisdruck gegeneinander ausspielen und so die Ausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter fördern.

Im «Toys Report 2018» fordern sie die Konzerne auf, sich ernsthaft für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen einzusetzen. Dazu sollen sie ihre Einkaufsmodelle ändern und die Zusammenarbeit mit den Lieferanten verbessern. «Solidar Suisse» fordert, dass in den Spielzeugfabriken existenzsichernde Löhne bezahlt werden.

Das sagen die Spielzeughersteller

Das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» hat mehrere Hersteller um eine Stellungnahme zum Report von «China Labor Watch» angefragt:

  • Hasbro verweist auf ein eigenes «strenges Überwachungsprogramm». Den Report werde man mit Ergebnissen aus eigenen Kontrollen vergleichen. Man arbeite daran, dass jede Arbeitskraft in der Lieferkette «mit Würde und Respekt» behandelt werde.
  • Ravensburger gibt an, nur gerade 10 Prozent der Ware aus China zu beziehen. In Bezug auf den Report schreibt das Unternehmen, gegebenenfalls Verbesserungsmassnahmen und eine Behebung der Missstände zu verlangen.
  • Disney antwortet mit einer Stellungnahme des «ICTI Ethical Toy Program», bei dem das Unternehmen Mitglied ist. Man werde jeden Kritikpunkt des Reports prüfen – auch mit Besuchen vor Ort in den Fabriken.
  • Mattel schreibt, das Unternehmen verpflichte sich, «dass jede einzelne Person, welche unsere Spielzeuge [...] herstellt, ausnahmslos fair und respektvoll behandelt wird [...].» Zudem verweist der Konzern auf eigene Gesundheits- und Überwachungsprogramme.

Was können Konsumenten tun?

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  • Ein Label für fair produzierte Spielwaren gibt es nicht.
  • «Solidar Suisse» rät den Konsumentinnen und Konsumenten langlebiges Spielzeug von hoher Qualität zu kaufen.
  • Einem Kind besser etwas Schönes als viel Billig-Spielzeug schenken.
  • Zudem könnten sich Konsumenten via Social-Media (Facebook, Twitter) ihre Kritik direkt bei den Spielwarenkonzernen deponieren.
  • Von einem Boykott chinesischen Spielzeugs rät «Solidar Suisse» ab. Das sei nicht zielführend.

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