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«Espresso Aha!» Wieso keine Sport-Beiträge auf dem Handy?
Aus Espresso vom 01.03.2021. Bild: imago images
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«Espresso Aha!» «Weshalb sehe ich keine Sport-Beiträge auf meinem Handy?»

Eine Hörerin nutzt eine US-App, um SRF-Inhalte zu schauen. Doch bei Sport-Beiträgen bockt das Ding.

Eine Hörerin meldet sich beim SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» mit folgendem Problem: Sie sei Pendlerin und schaue regelmässig SRF-Beiträge im Zug, zum Beispiel die «Tagesschau» oder «10 vor 10». Nur könne sie leider keine Sportbeiträge sehen – diese würden «aus rechtlichen Gründen» nicht gezeigt.

Wie sich herausstellt, nutzt die Frau eine App aus den USA, um die Beiträge des Schweizer Fernsehens zu schauen. Und diese wiederum scheint nicht zu erkennen, dass sich die Frau in der Schweiz aufhält.

Spielverderber Geoblocking

Die Übertragungsrechte von Sport-Events sind streng reglementiert und werden oft territorial vergeben. Gutes Beispiel dafür sind die Spiele der Uefa Champions League: Das Schweizer Fernsehen darf diese Partien sowie sämtliche Ausschnitte, Rückblenden, Highlights etc. lediglich in der Schweiz zeigen. Das gilt insbesondere auch für Beiträge, die online zur Verfügung gestellt werden.

Wenn also die «Tagesschau» über ein Spiel der Champions League berichtet, muss SRF sicherstellen, dass der entsprechende Beitrag im Ausland nicht gesehen werden kann. Geoblocking nennt man dies. Greift beispielsweise ein Nutzer aus Deutschland via Play SRF auf diese Ausgabe der «Tagesschau» zu, so wird er zwar die neuesten Berichte zur Corona-Situation in der Schweiz sehen, jedoch eben nicht den Beitrag über den Fussballmatch.

TV-Anbieter bezahlen viel Geld für die Übertragungsrechte

Adrian Boss ist bei der SRG für den Bereich der Sport-Übertragungsrechte verantwortlich. Er sagt: «Gerade im internationalen Club-Fussball werden Saison für Saison mit Übertragungsrechten mehrere Milliarden umgesetzt.»

«Espresso Aha!»

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Wenn etwa ein TV-Anbieter wie Sky in Deutschland viele Millionen bezahle, um sich die Übertragungsrechte für Deutschland zu sichern, dann wolle er diese Investitionen natürlich refinanzieren. «Dies tut er, indem Zuschauerinnen und Zuschauer bezahlen müssen, wenn sie Spiele der Champions League sehen wollen. Wenn nun aber jeder und jede in Deutschland ganz einfach via SRF diese Spiele schauen könnte, dann würde das Geschäftsmodell von Sky nicht mehr aufgehen.»

Und so sei es eben auch mit Online-Inhalten: In den Verträgen mit den Verbänden, Agenturen, Ligen und Veranstaltern gebe es in aller Regel eine Klausel, die vorgebe, dass SRF die Übertragungsrechte nur für das Territorium Schweiz brauchen dürfe.

Keine Probleme mit der SRF-App

Zurück zur Hörerin, die mit ihrer US-App keine SRF-Sportbeiträge sehen kann: Sie kann das Problem sehr einfach lösen, indem sie sich eine Alternative sucht – etwa die App Play SRF, auf welcher nicht nur alle TV-Beiträge von SRF gesehen, sondern auch alle Radioprogramme empfangen und nachgehört werden können.

Espresso, 01.03.2021, 8.13 Uhr

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